1,5 Strich sind drei halbe Strich - einverstanden?
2,2 ist durch drei nicht glatt teilbar, aber 21:3=7 (2,1:3=0,7) x 2 = 1,4 x 1000 = 1400m - als Näherungswert recht brauchbar.
Natürlich rechnet jeder anders, und viele Rechenwege führen am Ende zum richtigen Ergebnis. Aber grundsätzlich besteht ja immer das Problem, daß man häufig "krumme" Werte durch einander teilen soll. Ich neige dann dazu, in solchen Fällen mit Näherungswerten zu arbeiten, die einigermaßen glatt teilbar sind.
Da man Strich i.A. höchstens auf Viertel genau abliest (Ziele stehen ja auch selten genau senkrecht zur Blickrichtung, können also im Dunst breiter erscheinen als sie eigentlich sind), bietet sich häufig an, mit dem Kehrwert zu arbeiten - 1,25 = 5/4, 3,75 = 15/4, usw. Ich meine, wer rechnet so eben mal im Kopf schon aus, was 8,9m : 3,75 Strich x 1.000 sind?
Andererseits, die Näherung: 9 x 4 : 15 x 1.000 = 36 : 15 x 1.000 = 2 1/3 x 1.000 = 2.330m für den querstehenden Panzer.
2.373m wäre das genaue Ergebnis gewesen - also, diese 40m sind schon locker in der Meßungenauigkeit drin, wie die kurze Überlegung zeigt: Wenn die wahre Zielbreite statt 3,75 nur 3,70 Strich wäre, dann ist die Entfernung 2.405m; bei 3,8 Strich wäre sie 2.342m; das MKS-Verfahren hat also schon bei mittlerer Entfernung und günstigen Bedingungen (querstehender Panzer) eine Meßungenauigkeit von wenigstens +/-30m - wie sieht das erst aus, wenn man in trübem Dunst bei Gegenlicht einen mit Buschwerk getarnten Panzerturm auf 2.500m vor sich hat, da kommen schnell abenteuerliche Schätzwerte zustande.