Nun, hinsichtlich der Leistungsdaten ist er sicher in einigen Details besser...:
- das längere Kanonenrohr erlaubt eine höhere Durchschlagsleistung (aber wenn die herkömmliche Munition noch gut genug ist, ist das kein "echter" Vorteil)
- die Dachzusatzpanzerung bietet besseren Schutz gegen Bomblet-Munition (aber wer riskiert schon, einfach im Feuer hocken zu bleiben? Wenn Du also eh' ausweichst bzw. Deine Taktik darauf einstellst, häufig Stellungswechsel vorzunehmen, dann verschafft diese Zusatzpanzerung eigentlich nur ein besseres Gefühl)
- die schnelle Zielzuweisung über die Tastsensoren an den Winkelspiegeln verbessert die Reaktionsgeschwindigkeit in Duellsituationen (aber das Duell ist ja schon mal pauschal eine blöde Situation, es kämpft sich doch viel besser per Überfall, da wird dann gar nicht erst zurückgeschossen); außerdem ist es sicher ein enormer Vorteil in stark unübersichtlichem Gelände (z.B. in Städten) - aber das wird in SB Pro ja (noch) nicht so richtig simuliert, daher fällt dieser Vorteil ebenfalls weitgehend flach
- bleibt als wesentlicher Vorteil der Bildschirm im Kommandantencockpit mit der aktuellen Lagedarstellung (allerdings hat ja auch der Kommandant vom Leo 2A5 über die Taste F5 Zugriff auf dieselbe magische Lagekarte, weil es ja nun mal die praktischste Form einer Benutzerschnittstelle für die Befehlsgebung an computergesteuerte Einheiten ist).
Auch in diesem Fall nivelliert eine Vereinfachung bzw. Künstlichkeit der Software den Vorteil, den der 2E iegentlich haben müßte.Würde man Szenarios mit abgeschalteter automatischer Lagekarte fahren und diese nur für 2E-Einheiten erlauben, würde wohl jeder sofort auf den 2E umsatteln
Es zeigt sich ja immer wieder, daß das Abschalten der Lagekarte eine der größten Erschwernisse für alle Teilnehmer in Mehrspielergefechten ist. Das ist natürlich ein überdeutlicher Hinweis auf den Nutzwert eines (funktionierenden) Führungs- und Lageinformationssystems bzw. netzwerkzentrierter Operationsführung.
Zudem hat der 2E spieltechnisch einen schwerwiegenden Nachteil. Die spanische Armee hat sich bei der Munitionsbeschaffung auf eine französische KE-Munition (vergleichbar mit DM53/63) und die umlaborierten schwedischen HE-Mörsergranaten entschieden. Nun hatten wir schon im Original-SB die vereinfachende Annahme, daß der Feuerleitrechner im Leo stets mit den korrekten Schußtafeln und das TZF stets mit den passenden Aufsatzmarken bestückt ist, solange die Munition von den Bordwaffen verschossen werden kann.
Im M1 ist das teilweise gerechtfertigt, weil die Schußtafeln alle in Software abgespeichert sind. Im Leo 2 sind aber nur Steckkarten für den Rechner vorgesehen, so daß nur sechs Schußtafeln im Rechner drinstecken (A, B, C, für die Mun-Bereiche 1 (Gefechtsmunition) und 2 (Übungsmunition)).
Die Spanier wollten unsere Vereinfachung nicht haben, sondern die realistische Beschränkung daß sowohl im TZF als auch im Feuerleitrechner ausschließlich die frz. KE-Munition und die schwedische HE-Munition (und ihre Üb-Mun Pendants) vertafelt sind. Wenn Du also im Szenario-Editor den 2E mit abweichenden Munitionssorten ausstattest, mußt Du eine Haltepunktskorrektur durchführen. Bei den verschiedenen KE-Sorten macht das kaum etwas aus (nur auf weite Entfernung, und auch nur für die wirklich alten Gurken - DM13, DM23), aber gerade die HE-Munition hat eine besonders niedrige Mündungsgeschwindigkeit (ca. 700m/s), so daß beispielsweise für die klassische Hohlladungsmunition DM12A1 nur etwa der halbe Aufsatz (und bei Querfahrt auch nur der halbe Vorsatzwinkel) anzusetzen sind. Das macht das Schießen über HZF nahezu unmöglich, man muß also stets das TZF verwenden.
Ich denke, wir werden das in künftigen Versionen von SB Pro an die etablierten Standards der anderen Panzer anpassen - oder, falls das mehrheitlich so gewünscht ist, alle Leo 2s entsprechend einschränken. Ich glaube, darüber wären aber viele eher unglücklich, um es vorsichtig auszudrücken. ![]()