Grundsätzlich ist der Nachweis erbracht, daß beide Simulationen (und mehr) miteinander zu verbinden sind. Von Einsatzreife für die Ausbildung kann aber noch keine Rede sein.
Jenseits des Grundsätzlichen beginnt die verminte Schluchtenlandschaft der Details.
- Die Verknüpfung virtueller Simulationen erfordert zwingend die visuelle Identität der Darstellung der gemeinsamen virtuellen 3D-Umgebung. Wenn der Schützentruppführer in VBS eine feindliche MG-Stellung im Keller des gelben Hauses rechts neben der Krüppelkiefer meldet, sollte der Kommandant eines feuerunterstützenden Gefechtsfahrzeugs anhand genau dieser Beschreibung das Ziel auch auffassen können.
- Hierzu muß es also mindestens eine Überschneidung von Elementen der Objektbibliotheken aller beteiligter virtueller Simulationen geben
- Das bringt uns zu der Frage, wie es mit der Übertragung von Nutzungsrechten besagter 3D-Objekte ausschaut; wer gibt was an wen und zu welchem Preis und welchen Bedingungen; es sind also lizenzrechtliche Fragen zu klären, und Fragen der Finanzierung (umsonst ist schließlich nur der Tod)
- Jenseits visueller Identität muß es auch eine funktionale Überschneidung speziell in den Bereichen geben, in denen das Zusammenwirken der Simulationen den größten Nutzen für die Ausbildung verspricht - also dort, wo weder VBS noch SB Pro als eigenständige Lösung zufriedenstellende Ergebnisse liefern.
Ich denke hier speziell an das Gefecht in urbanisierten Räumen, was einen unendlichen Rattenschwanz an Sekundärforderungen nach sich zieht - beispielsweise die Frage, ob und wie man die teilweise Zerstörung von Gebäuden simuliert, visualisiert, und vom Speicherbedarf in Grenzen hält, speziell wenn großstädtische Umgebungen simuliert werden sollen und nicht nur ein dutzend Häuser.
Speziell HLA und DIS sind hier leider ungeeignet, da sie Häuser und Vegetation nur als statische Objekte behandeln, die wiederum - das ist die Definition eines statischen Objekts - weder zerstört noch beschädigt werden können (bzw. die Übermittlung einer solchen Information ist im HLA-Protokoll schlicht nicht vorgesehen). Das führt natürlich den gesamten Zweck der Übung ad absurdum. - Dann gibt es natürlich auch wirtschaftliche Fragen zu klären, also wer verdient welchen Anteil an welchem Kuchen. Auch solche Frage sind teilweise ungeklärt.
Insofern kann man zum jetzigen Zeitpunkt also eigentlich noch gar nichts sagen, weswegen ich ja normalerweise zu diesem Thema auch die Klappe halte.