Ihr auch?? 6 statt 9 Monate?

  • Deutschland verkürzt Wehrpflicht auf sechs Monate


    17.06.2010 | 21:11 | (DiePresse.com)
    Der Dienst an der Waffe dauert ab 1. Juli nur noch sechs Monate für deutsche Rekruten. Auch der Zivildienst wurde von neun Monaten auf ein halbes Jahr verkürzt, er kann aber freiwillig auf ein Jahr verlängert werden.


    http://diepresse.com/home/poli…l_backlink=/home/index.do

  • Daß diese Wehrpflicht-Dauer unmöglich ernstgemeint sein kann, ist ja jedem klar. Deswegen sag' ich auch, da kann man sie gleich abschaffen. Man hätte von vornherein bei 15 Monaten bleiben sollen.

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  • Stimmt das, daß gerade mal 15% der jungen Männer überhaupt die Wehrpflicht wahrnehmen (müssen)? Wenn dem so ist, dann kann man's auch bleiben lassen.

    Dann aber bitte soziales Jahr oder irgendsowas auch für die Damen des Landes. Wäre für die Persönlichkeitsentwicklung des Einzelnen sicher dienlich, allein... "wer soll das bezahlen, wer hat soviel Geld..."

    Da ja damit auch der Grund für einen Zivildienst wegfiele, werden die caritativen Bereiche ganz schön in's Schleudern kommen, man müßte dann nämlich Personal anstellen, hmm dann tritt "...wer soll..." s.o. in Kraft, und: wer will's überhaupt machen (das bezieht sich jetzt auf Zivi's die nicht nur ihre Zeit bei irgendeinem Fahrdienst oder ähnlichem Druckposten runterreissen, sondern im eigentlich mal gemeinten Sinne schaffen).

  • Der Personalbedarf des sozialen Sektors ist keine ausreichende Begründung für die Beibehaltung der Wehrpflicht. Zudem ist es schon jetzt so, daß auch die Zivis kaum noch nützlich eingesetzt werden können, weil auch sie nicht lange genug bleiben, damit es sich lohnen würde, ihnen echt was beizubringen. Daher bleiben nur Idiotenjobs - Müll ausleeren, Akten fahren - pflegerische Tätigkeit ist praktisch nicht mehr möglich. Insoweit wird der Wegfall der Zivis die Sozialdienste nicht so hart treffen, wie einzelne Interessenvertreter das eventuell behaupten mögen.

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  • Ok, in der Pflege direkt sind kaum Zivi's anzutreffen, allein stellte ich mir vor an einem etwas "übernormalen" OP-Tag 15 Transporte hin und zurück zum OP nur mit den 3-4 Schwestern auf Station (ja die Operierten müssen auch überwacht werden und das Essen für die anderen muß ausgeteilt werden und alles muß hübsch aufgeschrieben werden und da gibt's auch noch all die anderen Verordnungen, die ausgeführt werden müssen und die Betreuung muß ja auch noch sein und dann ruft ständig irgendjemand an und dann sind ja auch noch Transporte zu den Funktionsabteilungen und "Schwester, ich brauch' jetzt mal..."): dann sind Transport-Zivi's durchaus sinnvoll.
    Die Aufrechterhaltung der Wehrpflicht zum Zwecke der Aufrechterhaltung des Zivildienstes ist auch nicht Ansinnen gewesen, nur solche Jobs mit "regulären" Kräften zu besetzen ist halt schwierig. Und wenn das eine Zeit lang geht kann man auch ausbilden. Aber das waren wieder solche kommunistischen Gebahren, die Aspiranten auf ein Medizinstudium erst mal ein Jahr lang auf dem untersten Level mit der Materie vertraut zu machen...

  • Wäre ja auch heute denkbar, als Teil des Medizinstudiums zwingend ein Jahr praktische pflegerische Tätigkeit vorzuschreiben. Die Ausbildungsordnungen können ja geändert werden.

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  • Primär geht es doch bei der Verkürzung Wehrzeit nicht um den Zivildienst, sondern nur um die Sanierung der Finanzen. Alle anderen Gedankengängen sind in meinen Augen naiv.

    Ich meine schon mal geschrieben zu haben, dass die Wehrpflichtigen immer mehr zu Wachzwecken und als Feinddarstellung genutzt werden. Und wenn man dann die Leute nach ihrer Wehrdienstzeit befragt, bin ich mal auf die Antwort gespannt.

    Man hätte frühzeitig mit den sinkenden Zahlen der Wehrpflichtigen das Grundgesetz so ändern müssen, dass der Zivildienst zur Pflicht wird. Der umgekehrte Fall eben. Dass das intelektuelle Niveau bei der Nachwuchsgewinnung in der Bundeswehr rapide gesunken und mit der steigenden Zahl von Auslandseinsätzen in Verbindung zu bringen ist, kann man auf Wikipedia nachlesen.


    ZgFhr Alpha




    Man vergißt vielleicht, wo man die Friedenspfeife vergraben hat. Aber man vergißt niemals, wo das Beil liegt.


    Mark Twain

  • Das Ergebnis sieht man ja an diversen Kollegen, de eben nie mit dem Scheuereimer durch die Krankenzimmer zogen, sondern gleich durchgestartet sind mit dem Ergebnis, völlig die Bodenhaftung verloren zu haben...


    was nicht sonst noch alles gegen die Menschenrechte ist...:eek:

  • Man hätte frühzeitig mit den sinkenden Zahlen der Wehrpflichtigen das Grundgesetz so ändern müssen, dass der Zivildienst zur Pflicht wird.


    Vergiß' es. Dem Staat sind (gottseidank) sehr enge Grenzen gezogen, wenn es um Pflichtdienstleistungen der Bevölkerung geht. Die nationale Verteidigung ist diese eine Ausnahme; daß es teurer wäre, Vollzeitkräfte ein der Pflege einzustellen, hätte als Argument vor dem Bundesverfassungsgesetz keine Chance.


    Der Zivildienst wird immer wieder als Argument herbeigezogen, wenn es um die Beibehaltung der Wehrpflicht geht. Das ist eine vollkommen verzerrte Wahrnehmung der Begründung der Wehrpflicht. Wherpflicht darf von den Bürgern verlangt werden, weil es um den Selbsterhalt des Staatswesens an sich geht. Die vom Grundgesetzt garantierte Gewissensfreiheit wiederum gebietet es, Ausnahmen von der allgemeinen Pflicht zu schaffen (deren Ausgestaltung wiederum relativ frei gewählt werden kann).


    Wenn es keinen originären Grund mehr gibt, die Wehrpflicht zur Aufrechterhaltung der nationalen Souveränität beizubehalten, dann entfällt damit austomatisch auch die Notwendigkeit, einen Ersatzdienst zu betreiben. Die pflegerischen Tätigkeiten müssen dann eben anders sichergestellt werden, ganz gewiß aber nicht durch einen allgemeinen Arbeitsdienst. Gut, das wird dann teuerer. Naja, dann spart man eben nicht ganz soviel ein bei der Abschaffung der Wehrpflicht - na und? Dann muß das Geld eben anderswo eingespart werden, oder man muß die Steuern erhöhen.

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