Beiträge von Eisenschwein(911) (†)

    Nach langer Zeit mal ein kleines Update der Sammlung:


    PzBtl 244 vor 1985:



    Ausführung als Anstecknadel (Vermutlich bis 1985 nie als Brustanhänger gefertigt)


    PzBtl 244 nach 1985:



    Bis 09/1992 Landshut


    PzBtl 363 vor 1985:



    Ausführung als Anstecknadel, vermutlich des Traditionsverbands ( Nennung der Traditionsregimenter PzReg 7 und 21 der Wehrmacht)


    PzBtl 363 nach 1985:



    Kühlsheim bis 11/2006


    PzBtl 564 :



    Landshut 1981 bis 1993


    PzBtl 633 offiziell:



    Wappen und Brustanhänger entstanden vermutlich erst nach 1986


    PzBtl 643:



    Baumholder 1984 bis 1993


    Was soll ich sagen, nach über 30 Jahren Sammelleidenschaft, fehlt nur noch ein einziger Brustanhänger der jemals offiziell ausgegeben wurde!
    Ganz nebenbei habe ich sehr viel über Geschichte und Geschichten der Panzertruppe der Bundeswehr gelernt.


    Es hat sich gelohnt!


    Ich erwäge, wenn auch der letzte Brustanhänger (PzBtl 544) in meinem Besitz ist, die Sammlung dem Deutschen Panzermuseum zu übergeben.

    Mein Senf:


    Vorab der RAG ist der GAT (gepanzerte Aufklärungstrupp) des Angreifenden Verbands, also die Gefechtsaufklärung.


    Vor dem geschichtlichen Hintergrund, ist das Verzögerungsgefscht, die logische Umsetzung der fehlgeschlagenen Durchaltebefehle der letzten Kriegsjahre.
    Halten "bis zur letzten Patrone" hat nicht nur viele Menschenleben sinnlos verbraucht, sondern auch keinerlei taktischen Vorteil gegenüber der "Überrolltaktik" der Sowjetischen Armee gebracht.


    Die Verzögerung will unter möglichst geringen eigenen Verlusten, dem Feind größt möglichen Schaden zufügen um durch Geländeaufgabe möglichst viel Zeit zu gewinnen.


    Die Durchführung eine Verzögerung setzt aber eine Vielzahl von Bedingungen voraus:


    - Ausreichend Mittel und Kräfte
    - Geeignetes Gelände
    - Hohe Dichte gut ausgebildeter Führer bis in die untersten Führungsebenen
    - Kenntnis der Feindlage und Taktik
    - Hohes Maß an Vorbereitung
    - Hohe Entschlussfreudigkeit und flexibles Handeln aller Führer


    Die benötigten Mittel und Kräfte waren nur in den Brigaden der alten Bundeswehr verfügbar, deshalb auch Verzögerungsverband. So ist der kleinste Verzögerungsverband das verstärkte Kampftruppenbataillon.
    Ich bezweifle ernsthaft, dass die aktuellen Kräfte der Bundeswehr dazu in der Lage sind.


    Das Gelände muss eine, für die Verzögerung geeignete, Tiefe haben. Natürliche Hindernisse oder Engen sind zu vermeiden. Die eigene Bewegung darf nicht eingeschränkt werden.


    Das Verzögerungsgefecht lebt von der sich entwickelnden Lage, so muss stehts ein aktuelles Lagebild vorhanden sein. Dies setzt aber die korrekte schnelle Meldung aller Führungsebenen voraus.
    Nicht zuletzt wird aber auch diese Gefechtsart vom Zug gewonnen, also vom Führer vor Ort, sein lagebezogener Entschluss ist das entscheidende Momentum welches über Wohl oder Wehe bestimmt.


    Die Vorbereitungen für die Verzögerung sind langwierig und komplex, Geländeerkundungen, Vorbefehle, Sperren und Feuerräume, An- und Abmarschwege, Inst und Versorgungsräume usw. usw.
    all das muss koordiniert und in Befehle umgesetzt werden die Führungsebenen runter, wieder rauf und wieder runter.....
    Das kann, je nach Tiefe des Raumes, auch schon mal 48h dauern und damit meine ich auch 48h ohne Schlaf, Pausen oder Unterbrechungen.



    Jeder Soldat muss ständig voll umfänglich in der Lage leben um den nötigen Informationsfluss zu gewährleisten, das "Große Ganze" funktioniert nur wenn alle Zahnräder ineinander greifen.
    Jeder Führer muss eigenverantwortlich für seinen Bereich Entschlüsse fassen und umsetzen dürfen, wobei uns unsere Auftragstaktik zu gute kommt. Jeder Soldat muss aber auch sein Waffensystem beherrschen,
    um den Kopf frei für die Umsetzung des Auftrages zu haben.
    Abläufe und Verfahren sollte genauso schon geübt, also bekannt sein, genauso wie bestimmte Lagebilder schon verinnerlicht sein sollten.


    All das erleichtert unter Stress- oder Müdigkeitsituationen schnell die richtigen Entschlüsse zu treffen.


    Die Verzögerung ist und bleibt eine der komplexesten und schwierigsten Gefechtsarten, die m-M.n. speziell auf die Voraussetzungen der frühen Bundeswehr angelegt ist. Vielleicht ist diese bei anderen Armeen deshalb gänzlich unbekannt.

    Er ist nur weg wenn wir Ihn vergessen.


    Ich trauere um einen guten Freund, loyalen Kameraden, akribischen Arbeiter und einzigartigen Menschen.


    Danke das ich Dich Kennenlernen durfte.


    Halte mir einen Platz an der Tafel der Unsrigen frei, wir sehen uns irgendwann.

    Ach Du sch.....
    Hab mir gerade Duke´s Video bis 30 Minuten angesehen, was bitte war das denn ?!


    - Zugführer vorn
    - Führen nach Kartensicht und Himmelsrichtungen
    - Vorgehen wird mit Bl MG überwacht
    - Ein Leopard 2 (!) fährt sich fest oder auch nicht.....
    - Zug wird aufgesplittet


    usw. usw....


    Ich glaube ich muss mal wieder "regulierend" eingreifen ;-)

    Zunächst sollten wir klären was denn ein Vorhalt überhaupt ist:


    Stellen wir uns eine Schneeballschlacht oder ein Völkerball Spiel vor, bei dem wir versuchen einen Gegenspieler der quer zu uns läuft, zu treffen.
    Richtig, wir zielen etwas in seiner Laufrichtung vor seinen Körper.


    Wiki dazu:


    Zitat

    Der Vorhalt ist die Winkeldifferenz für den direkten Schuss zwischen der Zielrichtung, die für das Treffen eines bewegten Zieles mit einer Schusswaffe notwendig ist, und der Zielrichtung, die in derselben Situation für das Treffen desselben Zieles notwendig wäre, wenn es sich nicht bewegen würde. Da Projektile einer Schusswaffe nach dem Abschuss nicht mehr gesteuert werden können, kann eine Veränderung von Kurs oder Geschwindigkeit des Zieles auch bei korrekt gewähltem Vorhalt zum Verfehlen des Ziels führen.Die Größe des Vorhalts resultiert aus Kurs und Geschwindigkeit des Ziels, der Geschwindigkeit des Projektils sowie gegebenenfalls der Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit des Schützen. Für Ziele mit geradem Kurs und Projektile mit konstanter Geschwindigkeit lässt sich der Punkt geometrisch oder mit trigonometrischen Grundfunktionen berechnen. Bei Zielen mit komplizierterem Kurs und ballistischen Projektilen mit abnehmender Geschwindigkeit gestaltet sich die Berechnung erheblich schwieriger. Der Vorhalt kann als Winkelmaß (z. B. in Strich) oder als in die Bewegungsrichtung des Zieles projizierte Entfernung (z. B. in Meter) angegeben werden.
    Bei militärischen Waffensystemen wird der Vorhalt zumeist durch Berechnung der Schusstafeln und der aktuellen Situation ermittelt, von Feuerleitanlagen gesteuert und gegebenenfalls durch Einschießen ergänzt. Bei Handfeuerwaffen richtet sich der Vorhalt in der Regel an Erfahrungswerten der Schützen. Für das sportliche Wurfscheibenschießen oder beim jagdlichen Übungsschießen wird diese Fähigkeit der Schützen trainiert.




    Was der Mensch mehr oder weniger intuitiv tut, ist bei relativ großem Geschoss, kurzer Entfernung und großer Zielfläche recht einfach. Wenden wir diese Grundsätze jedoch auf Feuerwaffen an, wird es umso schwerer.


    Die eigentlich erforderliche geometrische Berechnung eines ungleichschenkligen Dreiecks dauert im Feuerkampf oder bei der Jagd zu lange. Es wurde also von je her Hilfen bei der Visierung erfunden um den Vorhalt behelfsmäßig zu ermitteln. Das Ringkorn, die Balkenkimme oder die Vorhaltestachel sind Beispiele dafür.


    Diese Hilfsmittel erlauben es dem Schützen den Weg eines Zieles in einer bestimmten Zeit zu schätzen um so den Haltepunkt entsprechend anzupassen und mitzurichten oder den Schuss früher abzugeben.


    Im Panzerbau flossen feste Vorhaltemarken erst nach dem 2. Weltkrieg in die Produktion ein und dienten so als Hilfe für den Richtschützen. Diese Vorhaltemarken waren aber nur Anhalte und mussten vom Richtschützen auf die tatsächliche Situation angewendet werden, so das noch während meiner Ausbildungszeit mit mindestens 2 Schuss bis zum Treffer gerechnet wurde.


    Dazu aus der Panzer-Schiessfibel von 1956:




    Mit Einführung von Waffenstabilisierungs Anlagen für die Hauptwaffe der Kampfpanzer kam ein weiterer Aspekt der Vorhalt Berechnung hinzu: Die eigen Bewegung.



    Erst mit der Einführung digitaler Feuerleitanlagen, wurde eine Berechnung der Vorhalte möglich.
    Die Berechnung der sich ständig ändernden Werte ist aber nicht zu 100% als richtig zu sehen, da sich die Variablen ständig ändern !


    Welche Informationen benötigt ein Feuerleitrechner zur Berechnung des Vorhalts?


    - Weg zu Ziel
    - Geschwindigkeit des Geschosses
    - Weg des Ziels in einer bestimmten Zeit und Richtung
    - Weg des eigenen Kampfpanzers
    - Winkelveränderung (vertikal/Horizontal)von der Messung der Entfernung bis das Geschoss das Ziel erreicht


    Diese sich ständig ändernden Werte werden beim Leopard 1A5 (EMES 18) und dem Leopard 2 (EMES 15) von folgenden Komponenten geliefert


    - Laser Entfernungsmesser
    - Balistikrechner
    - Turmstellungsgeber
    - Waffenerhöhungsgeber
    - Tachogeber (Nur Leopard 2)


    Ausgelöst wird die Berechnung in der Regel durch betätigen des Bedienhebels "Dynamischer Vorhalt" an der Richtschützen Steuereinrichtung.


    Eine Besonderheit des EMES 15 des Leopard 2 ist der Tachogeber, der ständig die gefahrene Geschwindigkeit des Kampfpanzers in die Feuerleitanlage übermittelt (Erzeugt auch das Signal für den Tacho des Fahrers).
    Die Berechnung dieser eigen Geschwindigkeit wird Rücksteuerung genannt und kann am Rechner Bediengerät ausgeschaltet werden. Das EMES 18 des Leopard 1A5 verfügt nicht über diese Eigenschaft, da dem Leopard 1 A5 der nötige Geber im Getriebe fehlt. Die Rücksteuerung funktioniert aber nur unter bestimmten Umständen.


    Dazu die TDV (aus dem Gedächtnis)



    Daraus ergeben sich folgende Schießregeln für die Betriebsstufe "Stab ein":


    Leopard 1 A5 schießt mit dynamischen Vorhalt aus dem Stand und der Bewegung auf Ziele im Stand und in der Bewegung, schießt aus dem Stand auf stehende Ziele ohne dynamischen Vorhalt !


    Leopard 2 (Alle mit eingeschalteter Rücksteuerung) schießt aus dem Stand auf Ziele in der Bewegung mit dynamischen Vorhalt, aus der Bewegung auf Ziele in Bewegung mit dynamischen Vorhalt, aus der Bewegung auf stehende Ziele ohne dynamischen Vorhalt !

    Mein KMWEG Mann beim Umsetzer auf Leopard 1A5 hat einmal sehr treffend gesagt:" Zum Knöpfe drücken kannst Du einen dressierten Affen reinsetzen, was Du brauchst ist Systemverständnis!"


    Dieses Verständnis werde ich in der folgenden Woche im Grundlagen Tröt versuchen zu vermitteln :wink:

    Ja,ja, die Nordsee endet nicht am Strand......
    wo nicht entwässert wird ist Wasser.


    Ich hoffe mal das wir zu Aben Hede auch mal ein Apache zu sehen bekommen. Ich habe zwar mal in einem Simulator gesessen, aber Live ist natürlich "geiler"...