Bericht des Wehrbeauftragten 2010
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Wenn ich Seite 15/16 zum Thema Marder lese, könnt' ich schon wieder ins Essen brechen. So sehr ich den Wehrbeauftragten schätze, die Diskussion um eine 30mm-Variante des Marder ist, kurz vor der Einführung des Puma in die Truppe, eine nicht nur unnötige, sondern schon kontraproduktive Zeit- und Energieverschwendung.
Erstens hätte man schon seit 2005 anhand der kanadischen Einsatzerfahrungen wissen können, daß Kaliber 25mm und darunter im Einsatzgebiet zuweilen nur unbefriedigende Wirkung erzielen. Daß man erst jetzt auf den Trichter kommt, ist für alle Beteiligten in höchstem Maße peinlich (aber letztendlich wohl auch politisch so gewollt: Man hat ja ursprünglich nur fünf Marder nach Kundus geschickt - drei zum Kämpfen, einer zum Kommandieren, einer als Ersatzteillager/fliegende Reserve; was wollte man in einem Einsatzgebiet dieser Größe denn mit einem einzigen SPz-Zug erreichen, noch dazu mit der Spatzenflak? Einfach nur lächerlich und erbärmlich, bzw. ungeschminkter Ausdruck der Regierungsabsicht, vor Ort nichts erreichen zu wollen).
Zweitens ist dies nun wirklich nicht mehr der geeignete Zeitpunkt, den schwachsinnigen Entscheidungen der Vergangenheit hinterherzulaufen und reparieren zu wollen, was in Kürze ohnehin ersetzt werden soll. Jetzt eine "Prüfung" der Option 30mm zu veranlassen lenkt von viel dringenderen Fragen ab, und das wissen alle Beteiligten auch. Warum veranstaltet man also so eine Scharade?
Weil es noch immer nicht um Ergebnisse geht, sondern um symbolische Ersatzhandlungen.Und das Thema "Kompatibilität der Funkgeräte mit Verbündeten" braucht man in diesem Zusammenhang wohl erst recht nicht zu erwähnen. Wie kann man sich selbst als "Bündnisarmee" definieren und so etwas jahrzehntelang schleifen lassen? Das Ministerium ist in dieser Hinsicht ein Augiasstall, der nicht gründlich genug ausgemistet werden kann.
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... Das Ministerium ist in dieser Hinsicht ein Augiasstall, der nicht gründlich genug ausgemistet werden kann.
Ich werde mal prüfen ob sich die Spree entsprechend umleiten lässt -
Nicht die Hardhöhe vergessen. Aber da haben wir ja den Rhein, der sollte reichen.
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Moin, Männers, moin SB-Gott!
Seid Ihr Euch denn auch wirklich sicher, daß der Puma kommt? Ich meine nämlich gehört zu haben, daß es um dieses Auto nicht so gut bestellt ist. Genauso wie um den Tiger und den NH90.
Ich persönlich fände eine KWS des Spz MARDER gar nicht schlecht. Zumal es ja schon eine entsprechende Lösung mit 30mm MK von KUKA gibt. Auf jeden Fall ist das keine schlechte Lösung, wenn es mit der anderen "Raubkatze" wirklich Probleme geben solte.Gruß aus Panzerhausen,
Heidi
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Ich hätte das verstanden, wenn man schon 2005/2006 entsprechendes in Auftrag gegeben hätte, als schnelle Zwischenlösung für nicht mehr als eine Kompanie Marder, die nach Afghanistan verlegt würde. Stattdessen wird 2011 "geprüft". Dann kommt 2012 die Ausschreibung und Auftragsvergabe (unter der optimistischen und eigentlich durch nichts gerechtfertigten Annahme, daß es nicht zuerst Prototypen und umfangreiche Erprobung/"Systemverträglichkeitsprüfung" und ähnliches kommt - dazu vielleicht noch Verzögerungen durch Klagen von Firmen, die bei der Ausschreibung nicht zum Zuge gekommen sind).
2014 werden dann die ersten zwei Autos ausgeliefert; nach "SPD-Planung" sind wir dann schon raus aus dem Einsatz. Das ist doch Schwachfug. Im Zweifelsfall steht dann im Bericht des Wehrbeauftragten 2015, daß sich der neue 30mm-Turm im Einsatz wegen fehlender Prüfung im Heimatland leider nicht bewährt habe und es zudem unterlassen wurde, den Soldaten eine gründliche Einweisung in das System zu verpassen, weil man es so schnell wie möglich zur Verfügung stellen wollte. 2016 beschwert sich dann der Bundesrechnungshof über die Verschwendung in Millionenhöhe, da doch zeitglich der Puma in ausreichenden Stückzahlen eingeführt wurde. -
Wann waren doch gleich die nächsten Wahlen.......
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Wenn Wahlen etwas ändern würden, wären sie verboten.
Aber mal ernsthaft - ich sehe einfach nicht, daß eine andere Partei an der Regierung eine bessere Politik in puncto Bundeswehr und Auslandseinsätze machen würde. SPD und Grüne hatten acht Jahre Zeit und haben's verpennt. Die große Koalition hat in ihren vier Jahren auch nichts gerissen. CDU/FDP hatten Mitte der 90er die Chance und auch jetzt wieder, aber ob etwas dabei herumkommt, ist fraglich.
Das Problem ist größer angelegt. Wir haben eine hysterisierte Berichterstattung und kein Interesse an lösungsorientiertem Handeln. Denn wenn man etwas lösen wollte, müßte man ja auch Dinge ändern. Unsere Gesellschaft aber fürchtet die Veränderung mehr, als die Niederlage in Afghanistan, weil man geistig gar nicht darauf eingerichtet ist, einen Konflikt auszutragen und gewinnen zu wollen. Wir sind als Land schlichtweg unwillig, das Notwendige überhaupt zu benennen, geschweige denn, es auch tatsächlich zu tun.
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Natürlich und da bin ich zu 100% bei Dir.
Bleibt nur zu hoffen das die aktuellen Reformpläne in dieser Legislaturperiode auch noch umgesetzt werden können und nicht abermals durch eine neue Reform überholt werden.
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[FONT=TimesNewRoman,Italic][FONT=TimesNewRoman,Italic]
Entwürdigende Behandlung in einer Ausbildungseinheit
[/FONT][/FONT]Ein als Gruppenführer in einem Luftwaffenausbildungsregiment
eingesetzter Stabsunteroffizier (Feldwebelanwärter)
führte morgens in Anwesenheit von zwei Hilfsausbildern
mit den Rekruten seiner Gruppe Frühsport
durch, obwohl dies nicht im Dienstplan vorgesehen war.
Er befahl allen Rekruten, sich nebeneinander rücklings
auf den Flurboden zu legen. Mindestens sechs Rekruten
befahl er, im Feldanzug und mit Kampfstiefeln bekleidet
über die Bäuche der am Boden liegenden Rekruten zu
laufen. Am nachfolgenden Tag befahl er in Anwesenheit
von fünf Hilfsausbildern im Zugrahmen der Hälfte der
Rekruten, sich ebenfalls rücklings nebeneinander auf den
schneebedeckten Boden im Kasernengelände zu legen
und der anderen Hälfte der Rekruten, mit ihren Geländelaufschuhen
über die Körper der am Boden liegenden Rekruten
zu laufen. Als die am Boden liegenden Rekruten
durch Schreien und Stöhnen ihre Schmerzen kundtaten,
befahl er, diese „Bauchmuskelübung" solange fortzusetzen,
bis alle Rekruten ihren Mund hielten. Nach Bekanntwerden
der Vorfälle wurde der Stabsunteroffizier aus seiner
Verwendung abgelöst, die Angelegenheit an die
Staatsanwaltschaft abgegeben und der Soldat gemäß § 55
Absatz 5 Soldatengesetz fristlos aus der Bundeswehr entlassen.
Und wieder einmal hat es meine Kompanie in die Hall of Fame der Dienstvergehen geschafft.
Schade ist nur, dass der Bericht hier doch deutlich von der Wahrheit abweicht.
Am meisten fehlt mir die Erwähnung des anwesenden Offiziers. -
Warum bin ich jetzt nicht überrascht, daß es in einem LAR passiert ist. Meine sechs Wochen "Truppenpraktikum" damals als OA der Luftwaffe waren entscheidend für meinen Wunsch, wieder zurück zum Heer zu wechseln. Die Zustände waren haarsträubend, wenn auch mit anderen Vorzeichen als bei dieser Entgleisung.
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Tja, da hat wohl jemand was verwechselt.
"Über den Bauch laufen" gehört bei uns im Dojo zu den gängigen Übungen...allerding sind hier ein Haufen bekloppte die sich zur Abhärtung gegenseitig minutenlang gegen die Oberschenkel/Arme/Körperseite treten. Vor allem völlig freiwillig und mit erkennbaren Ausbildungsziel.
Welches Ausbildungziel möchte man erreichen wenn man bei "untrainierten" übers Abdomen latscht?
Hier hat echt der Ausbilder (und dessen Ausbilder) sowie die Dienstaufsicht (Offizier anwesend?...der war vermutlich frisch vom Studium und hatte genauso viel Plan) versagt. -
Auch nochmal zu den Ansehen der Armee/Militär und deren "Job" in der Bevölkerung:
Was würde wohl passieren wenn ein ähnliches Video mit DEU Soldaten auftaucht??
http://www.youtube.com/watch?v…1&list=PL5597154E6EE48218 -
Warum bin ich jetzt nicht überrascht, daß es in einem LAR passiert ist. Meine sechs Wochen "Truppenpraktikum" damals als OA der Luftwaffe waren entscheidend für meinen Wunsch, wieder zurück zum Heer zu wechseln. Die Zustände waren haarsträubend, wenn auch mit anderen Vorzeichen als bei dieser Entgleisung.
Dazu kann ich nur sagen, dass er es in Hammelburg gesehen, am eigenen Leib gelernt und wahrscheinlich für gut befunden hat und wenn ich mich recht erinnere, meine Lehrgänge in Hammelhausen sind ja schon ein paar Tage her, gehört die InfSchule zum....... ja zu was denn noch gleich...... achja, zum Heer!
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Dazu kann ich nur sagen, dass er es in Hammelburg gesehen, am eigenen Leib gelernt und wahrscheinlich für gut befunden hat und wenn ich mich recht erinnere, meine Lehrgänge in Hammelhausen sind ja schon ein paar Tage her, gehört die InfSchule zum....... ja zu was denn noch gleich...... achja, zum Heer!
Zum richtigen Ausbilden gehört auch die Lerngruppenanalyse. Das hat er offenbar falsch gemacht. Im richtigen Umfeld bringt so etwas tatsächlich einen Trainingserfolg.
Bei Luftwaffensoldaten/Grundausbildung bringt es beschwerden ein (zu recht) -
Trainingserfolg interessiert doch niemanden beim Bund.
Es ist logischerweise ein Dienstvergehen des StUffz auch wenn es die Rekruten freiwillig gemacht haben und es alles ein wenig anders war als im Wehrbericht dargestellt.ABER:
In Hammelburg an der tollen InfSchule ist es genauso ein Dienstvergehen, wenn Ausbildungspersonal das mit jungen Uffz-Anwärtern macht, die in der Hinsicht mit Sicherheit genauso untrainiert sind.
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Ach Leute, seid doch froh das ihr nicht mehr in dieser Armee dienen müsst !
Ich für meinen Teil lache mich über diese Berichterstattung kaputt und das seit Jahren.
Ich erwäge Eingaben an den Wehrbeauftragten über:
- Lärmbelästigung beim HaWa Schießen für beringte oder gepiercte Ohren
- Das Fehlen von Nassräumen für weibliche Soldaten im hinteren Kampfraum des Spz Marder
- Das Anpassen der Schulterstütze des G36 für weibliche Schützen nach Brustumfang
- Das Fehlen von "Mutter und Kind Räumen" auf allen Schiffen der Bundesmarine
- Die Bezeichnung für weibliche Soldaten(ninnen) anstatt Unteroffizier (w); Unteroffizirin oder für Offiziere Majorin oder Majoran
- Die Bezeichnung bestimmten Utensilien im Truppengebrauch wie Bleistiftin, Jackin, Stieffelin, Bordmaschinenkanonin. Tarnetzin
- Die Herabsetzung des Treibladungsgewicht für 120 mm Geschosse bei weiblichen Ladeschützen im Dienstgrad Feldwebel auf dem Leopard 2A5 und A6
- Einsetzung von Frau Schwarzer als ewige Verteidigungsministerin !!
- usw. ........ -
Klar, der Unteroffizier muss gehen. Aber wo war Zugführer oder Kompaniechef? Wie kann es sein, dass ein Stuffz mit einem Zug vertraut ist?
Ich habe da so meine Vermutungen...