Das ist ja auch Sinn der Sache. Natürlich haben wir keine perfekte Kenntnis von ballistischen Fenstern in den einzelnen Kamoffahrzeugen und sind insofern auf Mutmaßungen angewiesen. Andererseits illustriert das doch recht anschaulich die zugrundeliegenden Schutzkonzepte - und ihre Grenzen. Man sagt gern, der Leo 2 sei frontal "beschußsicher" ... aber das stimmt nur dann, wenn man Turmdrehkranz und bestimmte Bereich der Blende bzw. der Hauptwaffe selbst einfach ignoriert. Nun sind diese Bereiche von geringer Fläche, aber ein gewisses Risiko bleibt bestehen.
Ähnliches gilt auch für stark geschrägte Flächen (z.B. obere Wannenfront), deren Schutzwirkung primär auf der Annahme günstiger Einschlagswinkel basiert. Schießt der Feind von oben, geht die Rechnung nicht mehr auf. Ebenso die Kettenschürzen - ja, sehr hilfreich, aber geht der Schuß unterhalb der Schürzen und zwischen zwei Laufrollen hindurch, sieht es schon deutlich weniger günstig für die Besatzung aus.
Die Pauschalaussagen hinsichtlich des Schutzniveaus gelten eben nur für die wahrscheinlichsten Fälle. Wir wollen ja auch, daß die Besatzungen Vertrauen zu ihrem Großgerät haben, und dieses Vertrauen ist ja auch gerechtfertigt. Dennoch bleibt der beste Schutz darin, zu vermeiden, überhaupt getroffen zu werden.