Die Quelle:
Wie es im Leben bisweilen so läuft, wenn man zu viel auf einmal will, dann bekommt man am Ende gar nichts. Ich fasse mal zusammen, was ich im folgenden Artikel gelesen habe. Ungenauigkeiten in der Wiedergabe sind meinen bescheidenen Kenntnissen der englischen Sprache geschuldet. Ich hoffe dennoch, dass ich die Sache richtig getroffen habe und das Thema den einen oder anderen interessiert. http://www.wired.com/dangerroom/2012/01/army-perfect-radio/
Der Schauplatz: Golfkrieg 1991:
Um die Iraker in Kuweit einzukesseln, plante die Amerikanische Führung mit dem U.S. XVIII Airborne Corps den sogenannten "Left Hook" auszuführen. Das 18th Airborne Corps sollte in den Süden des Iraks vorstoßen und dann einschwenken und die Iraker von Ihrem Mutterland abschneiden. Da dies ein riskantes Unterfangen war, musste das Corps die ganze Zeit in Bewegung bleiben.
Das Problem:
Das Problem war nur, dass die Amerikaner während der Fahrt –man glaubt es kaum, aus technischen Gründen- ihre Funkgeräte nicht verwenden konnten. Da anhalten und Funkgeräte aufbauen tabu war, lief die ganze Operation quasi bis ins Detail gescriptet (vorausgeplant) ab. Wie wir heute wissen, ging das ganze Unternehmen gut.
Der Wunsch:
Die Army erkannte damals ihr Defizit während der Fahrt nicht ordentlich kommunizieren zu können. Es mussten neue Geräte her. Und wie es halt drüben so üblich ist, muss heute alles Joint sein. Joint ist scheinbar ein Lieblingsthema in den amerikanischen Streitkräften. Und Joint (nicht der Joint :)) wurde der Army auch zum Verhängnis. Schuldig war nämlich das Joint Tactical Radio System (JTRS) oder auch JITTERS genannt. Dieses neue Funkgerät sollte quasi die eierlegende... oder sagen wir mal um im Irakkrieg Jargon zu bleiben die Mutter aller Funkgeräte werden. Das Ziel war, die bisherigen 3 Funkgeräte mit nur einem (Joint) Gerät zu ersetzen.
Die Wirklichkeit:
So war der Wunsch, die Wirklichkeit sah ein wenig anders aus. Jedes der drei zu ersetzenden Funkgeräte hatte einen bestimmten Einsatzweck. Die Geräte, Antennenformen… waren in Einklang mit den physikalischen Naturgesetzen auf diesen einen Zweck optimal ausgelegt. Man glaubte aber, man könne die Natur überlisten und all diese für verschiedene Zwecke erstellten Geräte in eine Kiste packen und dann ein optimales System haben. Dass dies jedoch mit den Naturgesetzen nicht in Einklang gebracht werden könne, wurde von den Verantwortlichen ignoriert und erst 15 Jahre und 17 Milliarden Dollar später schmerzlich zur Kenntnis genommen.
Das Fazit:
Es stellt sich natürlich die Frage, wie ein Rüstungsprojekt derart aus dem Ruder laufen konnte, oder anders gefragt, warum laufen so viele Rüstungsprojekte (nicht nur bei den Amerikanern) aus dem Ruder? Kann oder vielmehr muss in einer Demokratie so ein Fiasko nicht durch die Mandatsträger oder durch die militärische Führung verhindert werden?
Der Erklärungsversuch?:
Dwight D. Eisenhower (ab 1943 Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte in Nordwesteuropa) und späterer US Präsident warnte 1961 in seiner Abschiedsrede als Präsident der Vereinigten Staaten vor dem militärisch-industriellen Komplex. Vielleicht liegt in Eisenhowers Rede die Antwort?
http://www.youtube.com/watch?v=CwSk5Jqoadk
Servus
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