Keilpanzerung

  • ...Sinn und Frommen :rolleyes:

    Wozu ursprünglich gedacht? Wie im tgl. Einsatz umgesetzt? Was bringt es wirklich?

    Man wird das doch sicherlich getestet und Vorgaben für den Einsatz geschaffen haben. Eisen? Ssnake?

  • Vereinfacht gesagt bewirkt die Form die Reduktion von Anfangsenergie und Ablenkung des Auftreffwinkels von KE Penetratoren ohne selbst aktiv (wie dies aktive oder reaktive Panzerungs Elemente durch eine Explosion erreichen) zu sein.


    Die "Spitzmaus Form" dient also ausdrücklich nicht der Ablenkung von Geschossen, sondern begünstigt die o.g. Eigenschaften.


    Zudem wirken sie durch den Abstand zum Turm auch gegen HEAT oder doppel Hohlladungsgeschosse, da der Zündimpuls bereits vor der eigentlichen Hauptpanzerung ausgelöst wird und durch den für HEAT ungünstigen Auftreffwinkel die Wirkung stark verringert wird (HEAT braucht um optimal wirken zu können 90° Auftreffwinkel).


    Irgenwo habe ich auch noch eine Power Point Präsentation von KMW mit ein paar Bildchen, ich schaue mal.....



    Ssnake........



    Behüter und Bewahrer des Andenken an den
    Leopard 1 bei der deutschen Panzertruppe

    Ssnake wrote:


    Zitat


    You and Eisen, Sirs, are self-centered, passive-aggressive whiny, rivet obsessed, ungrateful trolls, and I'm having enough of this


  • Unter den seitlichen Zusatz Panzerungselementen befinden sich Teile der Bordausstattung, also werden diese auch regelmäßig zum Verstauen oder der Entnahme aufgeklappt.


    Ich vermute, die vorderen Elemente werden nur zu Instandsetzungsarbeiten entfernt.



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  • ...Sinn und Frommen :rolleyes:

    Wozu ursprünglich gedacht? Wie im tgl. Einsatz umgesetzt? Was bringt es wirklich?

    Man wird das doch sicherlich getestet und Vorgaben für den Einsatz geschaffen haben.


    Kern des Ansatzes ist, auf den Penetrator mehrere asymmetrische Lasten im Verlauf der Durchdringung des Vorsatzmoduls wirken zu lassen. Sowohl die äußere Oberfläche als auch die im Innern vorhandenen X-förmig verschränkten Blenden belasten den KE-Pfeil mit einer Biegespannung, die im Idealfall bereits ausreicht, um das Geschoß in mehrere Teile zerbrechen zu lassen, die wiederum an unterschiedlichen Stellen auf die 2A4-Hauptpanzerung auftreffen und von der dann "absorbiert" werden.
    Selbst wenn das nicht gelingt, trifft der Penetrator-Stab so auf die Panzerung auf, daß seine Längsachse nicht mehr mit seiner Flugrichtung übereinstimmt sondern vielleicht mit 5° bis 10° Abweichung. Auch dies führt dazu, daß die kinetische Energie nicht mehr zur Bildung eines engen und sehr tiefen Kraters ausreicht, sondern ein elliptischer Krater mit größerem Volumen und geringerer Tiefe (=verminderte Durchschlagsleistung) gebildet wird.


    In beiden Fällen reicht die Stärke der alten Panzerung aus, um die Restenergie des Geschosses aufzunehmen.


    Im Fall der Hohlladung führt die Abstandswirkung dazu, daß eventuelle Winkelvariationen des Hohlladungsstachels von vornherein zu mehreren Auftreffpunkten auf die Hauptpanzerung führen. Dies wird noch dadurch verstärkt, daß das elastisch gelagerte Vorsatzmodul seine Position verändert, während der Hohlladungsstachel durchrauscht. Dadurch müssen verschiedene Teile des Stachels das Modul mehrfach durchdringen, was zu einer Bildung von "Halbwellen" im Stachel führt. Man kann sich das so vorstellen wie einen starken Wasserstrahl, in den kurzfristig immer mal wieder ein Hindernis gehalten wird; dann spritzt es vom Hindernis weg. Dies wird dann durch die lange Wegstrecke bis zur Hauptpanzerung nach Strahlensatz zu einer Verbreiterung des Kraters führen (und zu einer Verminderung seiner Tiefe).
    Zusätzlich ist zu bedenken, daß Hohlladungen ihre optimale Eindringtiefe nur dann erreichen, wenn sie in einem bestimmten Abstand zur Panzeroberfläche gezündet werden. Dies wird z.B. bei der DM12A1 durch das vorgesetzte Zünderrohr erreicht. Ist das Geschoß zu nah, wird ein Teil des Stachels ausgebildet, während er schon im Kontakt mit der Oberfläche steht, was die formende Stoßwelle der Ladung stört, so daß nur ein dickerer, kürzerer Stachel ausgebildet werden kann. Ist der Abstand hingegen zu groß, dehnt sich der Hohlladungsstachel des Liners über die Grenze seiner Zerreißfestigkeit aus, so daß ein "partikulierter" Strahl (d.h. eine Reihe von kleineren Strahlpartikeln) entsteht, die sich zwar im großen und ganzen noch entlang derselben Bewegungsachse bewegen, aber dennoch an unterschiedlichen Stellen auftreffen und überhaupt die Summe der Durchschlagsleistungen geringer ausfällt als die eines zusammenhängenden Stachels gleicher Länge und Masse.


    So, mehr kann ich jetzt nicht sagen, ohne daß man anfangen müßte, einen Exkurs in die Hydrodynamik zu machen (von der ich nichts verstehe) und Differentialgleichungen zu nennen (und im Lösen von DGLs bin ich mittlerweile auch ungeübt).

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  • Ich liebe Ssnake´s Ausführungen :D


    Ich halte es aber für über alle Maßen unzweckmäßig mit "aufgeklappten" Zusatzpanzerungs Modulen über den Gefechtsacker zu rollen ;)


    In soweit sollte man mal die Realitätsnähe dieser "Simulation" zu prüfen........



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    Ssnake wrote:


    Zitat


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  • Also bei meiner Version von Black Shark fahren die Leopard 2 so durch die Gegend wie Real auch. Mit angeklappter Zusatzpanzerung am Turm. Da steht nix ab. Jedenfalls nicht im Missionseditor.


    Ok nehme alles zurück.
    Der Leo ist nicht der einzige mit solchen Macken. Gefunden im DCS-Forum. Neben diesem sind noch andere Sachen dabei. Auf den ersten Blick und schnellem überfliegen des Forum ist es abhängig von der Jahreszeit wann diese Fehler auftreten.

  • Naja, so ein paar Bugs sind noch stets bei einem 1.0-Release aufgetreten. Diese hier sind leicht zu identifizieren, und werden sicher bald ausgemerzt werden. Interessanter sind die Bugs, die nicht zu visuellen Abnormitäten oder Programmabstürzen führen. Das ist deutlich schwieriger nachzuweisen.


    Beispielsweise gibt es gegenwärtig 407 offene Bugs in SB Pro die nicht als "enhancement" eingestuft sind (davon 21 "major bugs"; hinzu kommen 179 einfache Verbesserungsvorschläge; 731 Datenbankeinträge sind mittlerweile geschlossen). Ob man nun deswegen SB Pro gleich als "verbuggte, unrealistische Pseudo-Simulation" verdammen wollte? Die reine Anschauung der Statistik könnte so einen Gedanke ja nahelegen.

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  • Wurde doch schon geschrieben - zur Entnahme oder zum Verstauen des Rohrreinigungsgeräts (Rohrwischerstangen, Bürsten, ...), und vermutlich bleiben die Seitenteile auch aufgeklappt während des eigentlichen Reinigungsvorgangs. Mal ehrlich: Es ergibt doch gar keinen Sinn, die Silhouette des eigenen Fahrzeugs durch Aufklappen von Blechen zu vergrößern, nur damit man noch häufiger getroffen werden kann..

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