Einmal mit Profies!

Tja, und als ich neulich in Memmingen war, da haben sie alle bis auf die Unterhose gefilzt. Selbst mit meiner Spiegelreflex-Kamera musste ich ein Foto machen und dieser Zoll-Beamtin zeigen, bevor sie dann durch meine zwei Objektive schaute und nix sah, weil vorne noch der Verschluss drauf war. Hab sie dann erstmal auf den Fehler aufmerksam gemacht. Ebenso Gürtel ausziehen, Schuhe wurden extra geprüft. Meine Fresse... Wenn die da in der Provinz nix zu tun haben, wird's halt genauer.

Für mich war das eigentlich das Signal, wenn du was böses vorhast, nimm nen großen Flughafen wie Frankfurt, dort waren die Kontrollen bei meinen bisherigen Besuchen echt lasch! Hamburg ist Zeit-abhängig. Kommste früh, wenn's voll ist kommt man eher durch als wenn man mittags fliegt...

Trotzdem ist fliegen immer wieder schön, wenn man mal eben dienstlich aus dem Norden in den Süden muss und wenig mitnehmen muss. Über den Wolken...

Mich interessiert vor allem eine Frage. Wieso dieser Hype an den Flughäfen? Weil da schonmal was passiert ist? Wenn ich mich hier in Hamburg so umschaue, sehe ich Dutzende von für Terroristen interessante Ziele, die in keinster Weise gesichert werden. Es scheint immer wieder auf die gefühlte Sicherheit hinauszulaufen, steht da ein Offizieller wird schon nix passieren. Und wenn es denn doch das Kino oder Theater wird und nicht der Flieger, konnte man das ja nicht ahnen.

Es gibt auf diesem Planeten keine absolute Sicherheit, so sehr uns das auch suggeriert wird.

Um es mit Ben Franklin zu sagen "Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, der wird am Ende beides verlieren.“.

Gruss - Maus

Maus : Weil die Menschen bescheuert sind. Die Entführung von Flugzeugen ist seit Einbau der etwas dickeren Türen bei den Piloten eh schwerer geworden. Ich hab's auf meinen Flügen aber oft genug erlebt, wenn irgendwo ne Verspätung war, dann hat die Stewardess nett an die Tür geklopft und ihr wurde geöffnet. Da sind wir wieder bei Thema absolut sicher.

Was ist denn in nem Fußballstadion, letztlich doch ein viel lohnenderes Ziel, um als Terrorist Aufmerksamkeit zu erhaschen. Aber vielleicht stehen da jetzt auch bald Nacktscanner, die

a) alkoholische Flüssigkeiten finden
b) Sprengstoff finden
c) Personen mit Migrationshintergrund, die keine Aufenthaltsgenehmigung haben und
d) die CO2-neutral arbeiten,

wenn dieser Thread durch den Bundesinnenminister oder einen seiner Stasi-Spitzel gelesen wird. Aber alles wird besser, mit jeder Telefonüberwachung etc, damit man hinterher weiß, mit dem der Attentäter vor dem Anschlag gesprochen hat. Ja ne, is klar

Maus schrieb:

Wieso dieser Hype an den Flughäfen?

Weil

• sich kein verantwortlicher Politiker nachsagen lassen will, er hätte zuwenig getan
• Der Kontrollaufwand vergleichsweise gering ist: Alle, die fliegen wollen, müssen durch die Schleuse, also kann man auch 100% aller Fluggäste kontrollieren.
• der Prestigewert einer Flugzeugentführung oder eines Absturzens höher ist als der einer Rohrbombe im Opernhaus; zumindest schließe ich das aus der Tatsache, daß obwohl der Flugverkehr intensiver überwacht wird als alle anderen Verkehrsträger die aktuelle Generation von Terroristen dennoch immer wieder versucht, gerade hier zuzuschlagen.

Natürlich wäre es einfacher, mit dem Sprengstoffgürtel zum Bio-Wochenmarkt zu latschen. Allerdings kann man mit einem Flugzeug über 200 Geiseln und/oder Todesopfer produzieren (noch mehr freilich durch einen gezielten Absturz). Um 200 Tote auf dem Wochenmarkt zu "erzeugen" braucht man schon einen Lieferwagen voller Düngemittel und Diesel. Nicht grundsätzlich ein Problem (obwohl, sowohl die Sauerland-Bomber als auch die Gruppe, die den Straßburger Weihnachtsmarkt ins Visier nahmen, wurden gefaßt bevor sie ihre Anschläge ausführen konnten - so ganz ohne Risiko ist es eben doch nicht). Aber: Beim Flugzeug kommt man schon mit viel weniger Sprengstoff aus. Außerdem kann der Terrorist mit einem Anschlag auf ein Flugzeug den ganzen Sicherheitsapparat vorführen. Zur Not sprengt man sich eben in der Sicherheitsschleuse.

Vielleicht sollte man sich gelegentlich vor Augen halten, daß die Islamisten nicht unbedingt in denselben Kategorien denken wie wir, und daß der Symbol- und Propagandawert für sie sehr hoch sein muß, um einen Anschlag zu rechtfertigen; daß andererseits Erfolgsaussicht und persönliches Überleben zweitrangig sind; für den Erfolg wird Allah schon sorgen, und Überleben ist hinderlich, denn man will ja als "Märtyrer" ins Paradies.
Wahrscheinlich ist das jetzt so verkürzt dargestellt, daß es schon wieder falsch ist. Dennoch ist es ein Fehler, ihnen dieselben Motivationen uns Schlußfolgerungen zu unterstellen. Das ergibt sich ja schon allein aus der Tatsache, daß wir im Gegensatz zu ihnen keine Terroristen sind.