Munitionsmangel bei der Bundeswehr

  • Was der Focus in seiner heutigen Ausgabe "aufdeckt", haben Soldaten infanteristischer Einheiten der EK schon im Mai letzten Jahres sehr deutlich gesagt.


    Gründe hingegen, die der Focus anführt, sind mit so nicht kommuniziert worden, sondern als Hauptproblem die Umstellung von Plastik-Mun auf Messing-Mun.


    Was sagen denn die aktiven Profis hier???

  • Das die Munition insbesondere im Bereich 5,56mm x 45 knapp wird, war uns hier schon länger klar, denn mit Einführung des NSAK ist der Munitionsverbrauch schier explodiert, aber dies ist eine zwingend notwendige und dringende Erneuerung der Ausbildung und gerade im Hinblick auf die Einsatzspektren der Bw lebenswichtig für unsere Soldaten.

    Die vielzitierte Plastikmunition würde hier keinen Sinn machen, die hohe Schussbelastung der Gewehre und die dadurch unweigerlich entstehende Hitze am Rohr und im Bereich des Verschlusses würde zuviele Fehlfunktionen und Störungen mit sich bringen.

    Im Übrigen wird sich diese Munitionsknappheit bald auch bei den Backup-Waffen ergeben, da bin ich mir sicher.

    Gruß an alle



  • Falsch...die platik variante funktioniert regelmäßig nicht!
    Ich habe mal einen testlauf gemacht: 30 Schuß im Magazin...6 Soldaten nebeneinander. Bei jedem Schuss der bricht(und die Waffe nachlädt)...1 Schritt vortreten, bei jedem Versager...ein Schritt zurück.
    Kein Soldat hat am ende mehr 5 Schritt nach vorn zurück gelegt...1 war danach 2 Schritt von der Startlinie zurückgetreten.

  • Falsch ?!?!?


    GENAU deswegen schrieb ich ja, dass diese Munition gerade bei der hohen Schussbelastung und der entstehende Stauhitze vermehrt Störungen verursacht. Das dies auch im Allgemeinen so ist, habe ich mit meiner Aussage ja nicht ausgeschlossen. Genau hingucken Ronin ;) Aber prinzipiell hast du recht, dass liegt aber nicht nur an der Munition, sondern auch an den Üb-Verschlüssen. #


    Gruß
    Harald

  • Ähm - NEIN - wir sprachen aber von ÜBUNGSMUNITION und diese IST BLAU und benötigt entsprechende Übungsverschlüsse. Die MANÖVERMUNITION wird durch die serienmäßigen Verschlüsse verschossen, oft sind Störungen hier jedoch verursacht durch mangelnden Staudruck aufgrund mangelhafter Manöverpatronengeräte, und führen dazu, dass die Verschlüsse nicht vollständig zurücklaufen und entsprechend die Munition nicht ausgeworfen wird.

  • Richtig, die Bestände sind gering, aber ich kann und muss damit leben können, es gibt denke keine zwei Meinungen, dass NSAK und EinsVorbAusb schlicht und ergreifend derzeit Vorrang haben.
    Wenn ich überlege, dass das deutsche Heer alleine noch im laufenden Jahr 2010 nur im Bereich MatErhalt 18,4 Mio € einsparen muss, dann könnt ihr euch schon sehr leicht vorstellen, wie es erst auf den Sektoren Beschaffung und Weiterentwicklung aussehen wird.
    Im Moment gehen wir echt am Stock würd ich sagen.

  • wie ronin schon sagte die schwarze plastik mun kann man echt vergessen...
    da sag ich lieber peng und hab nicht das ganze unverbrannte pulver in der waffe... bei den messing patronen liegt der grund einer störung fast immer am MPG...


    und wenn ich höre das nicht genug platz mun und gefechtsmun vorhanden ist .. da platzt mir der s*ck, soviel zur transformation der bundeswehr in eine moderne einsatz armee...:mad:

  • Ja, da hast du sicher recht, aber man muss dabei auch sehen, dass wir im Rahmen der Transformation eine Menge Personalkosten vor uns her schieben, fast 50% des Haushaltsetats sind, OHNE die Kosten des Pers für die Einsätze (anderer Haushaltstitel), Personalkosten - und mit den Einsparungsplänen, die natürlich nicht im Haushaltstitel möglich sind, kommt es dann zu solchen Engpässen. Z.Zt. denkt man darüber nach (Entscheidung in den nächsten 14 Tagen durch InH) bestimmte TrGattungen zu schröpfen bzw einige Elemente ganz still zu legen...

  • trotzdem darf darunter nicht die ausbildung der soldaten leiden die in den krieg geschickt werden... PUNKT. das fängt bei der peng mun an und hört bei den IDZ sätzen auf..!!


    ich höre lieber auf.. sonst krieg ich in meinem alter schon bluthochdruck...

  • So und jetzt was aus der Mottenkiste anno dazumal


    Wir hatten nie nenneswerte Probleme mit der ManMun Oliv 7,62 mm, da hat mal ein Schuss geklemmt aber ansonsten ratterte alles prima. Probs gab es ab und zu mal mit der ÜbMun Blau 7,62, aber auch nur dann wenn mit dem MG zuviel Feuerstösse rausgejagt wurden Die gute alte (problemose) Zeit:D


    keine Schiesssimulatoren die bei Staub defekt gingen, kein MunMangel usw ach war das schön .

  • Uzi mit Manöverpatronen war immer geil. Störungen hab' ich da nie erlebt, nur natürlich den gräßlichen 9x19-Mangel, der durch das problemlose Verschießen natürlich nicht besser wurde. :D


    Aber das ist natürlich alles irrelevanter Schnee von vorgestern - niemanden interessiert's, welche Manöver von wem wie gewonnen wurden. Daß die Einsatzausbildung solide sein muß, bedarf keine Erörterung, und dazu gehört natürlich auch eine hinreichende Schießpraxis.

    Bitte keine Privat-Nachrichten an mich!
    eMails integrieren sich viel besser in meinen Arbeitsablauf, oder schreibt's gleich ins Forum, OK?