Nahezu alle Schadensmodelle wurden für die kommende Version von SB Pro PE überarbeitet. Es gibt allerdings gewisse Grenzen des Modells, die nicht umgangen werden können. Wir müssen für jede Munitionssorte eine ziemliche Bandbreite von Materialien, Materialstärken, und Fahrzeugtypen mit unterschiedlicher "Integrationsdichte" abdecken und nach Möglichkeit sowohl gegen stark gepanzerte Fahrzeuge wie mittelharte und weiche Ziele zu halbwegs akzeptablen Ergebnissen kommen.
Der Ansatz, alles was mit einer modernen KE getroffen wird, sofort totzumachen wird absurd, wenn man sich mal einen unbeladenen LKw ansieht, der mittig in die Plane getroffen wird. Da gibt's zwei ausgefranste Löcher und sonst gar nichts.
Eine reine Skalierung der Schäden nach Durchschlagsleistung ist ebenfalls nicht wünschenswert. Wenn ein BMP im Schützentrupp-Abteil getroffen wird und der Schützentrupp abgesessen ist, soll das immer automatisch einen Kill bedeuten? Sicher auch nicht, auch wenn natürlich eine gewisse Chance besteht, daß ein Feuer entfacht wird.
Von Fällen, wo die Panzerung der Durchschlagsleistung "beinahe" standhält, also nur noch wenig Restenergie in den Kapfraum freigesetzt wird, einmal ganz zu schweigen.
Die einzig bernünftige Strategie, die sich meiner Meinung nach anbietet, ist ein stochastisches Modell das mit Ausfallwahrscheinlichkeiten verschiedener Komponenten arbeitet, die aus Gründen der Vereinfachung voneinander isoliert betrachtet werden müssen, und die variiert werden nach Munitionstyp und Restenergie des Projektils. Zudem gibt es einfach keine gesicherte Datenlage gerade für Grenzbereichsfälle, nach denen man klar definierte Parameter entwickeln könnte.
Maßstab für unser Modell ist daher Plausibilität. Liefert das Modell - für Ausbildungszwecke (! ... nicht für quantitative Analysen!) - brauchbare Ergebnisse, die sich i.W. zusammenfassen lassen wie folgt:
- Hohlladungs- und Quetschkopfmunition sind besonder wirksam gegen halbharte und weiche Ziele, KE-Munition hingegen am Besten gegen harte Ziele geeignet.
- Damit Hohlladungen wirksam sind, muß ihre Durchschlagsleistung die Panzerung erheblich übersteigen
- Es ist besser, harte Ziele von der Seite zu beschießen als von vorn
- KE-Munition kann halbharte Ziele sehr gut zerstören, nur halt nicht so sehr zuverlässig; die Hohlladung wirkt hingegen fast immer - wenn sie trifft.
Daß es im Rahmen von Wahrscheinlichkeiten dabei immer mal wieder zu Ausreißern kommt, ist naturgemäß unvermeidlich. Gelegentlich soll es aber auch im Gefecht zu Überraschungen kommen.