Beiträge von Ssnake

    Sorry Ssnake aber die behauptung, dass nach dem Holocaust Deutschland die moralische Pflicht hat, gegenüber Israel "nachsichtiger" zu sein ist absoluter Quatsch!!


    Das habe ich ja auch nicht gesagt. Aber Nationen sind nun mal Schicksalsgemeinschaften. Niemand von uns hier trifft eine persönliche Schuld, das ist wahr. Als Staat und Gesellschaft aber müssen wir andere Maßstäbe an uns selbst anlegen. Im Namen Deutschlands wurden zwei Weltkriege geführt und der Versuch eines Genozids unternommen. Die Bundesrepublik als Rechtsnachfolger des Deutschen Reiches hat nicht nur rechtliche und wirtschaftliche Verpflichtungen aus alten Verträgen übernommen, sondern eben auch moralische Altlasten.
    Es ist daher die Frage, wie wir als Nation vor uns selbst und der Geschichte mit dem größtmöglichen Zivilisationsbruch umgehen, der im Namen unserer Nation begangen wurde.



    "Alles, was es braucht, damit das Böse siegt, sind gute Menschen, die unbeteiligt danebenstehen und ihre Hände in den Hosentaschen vergraben."


    Nachdem wir den Holocaust beinahe vollendet haben, sollen wir dann durch Tatenlosigkeit geschehen lassen, daß andere diese Arbeit abschließen? Kann ja wohl nicht Dein Ernst sein.


    Das heißt nicht, daß wir Israel nicht kritisieren dürften.


    Dennoch bleibe ich dabei, daß uns Israel kulturell näher steht als jede andere Nation und Gruppe im Nahen Osten, womöglich sogar näher als die Türkei. Vielleicht ist Israel keine "lupenreine" Demokratie, aber zweifellos gelten Bürgerrechte und Meinungsfreiheit dort mehr als, sagen wir mal, in Rußland und der Türkei, und denen wird hierzulande ja auch nicht energisch abgesprochen, eine Demokratie zu sein (ein Ex-Kanzler, der heute im Sold der Russen steht, geht ja noch deutlich weiter - nun ja...).


    Israel hat deutschen Staatsbürgern kein Leid angetan, im Gegensatz zu zahlreichen Feinden Israels. Warum also sollte ich mehr Sympathie gegenüber denen aufbringen, die Bombenattentate und Flugzeugentführungen gegen unsere Mitbürger verübt haben, und denen es nicht im Traum einfiele, sich dafür zu entschuldigen?
    Wenn wir den Israelis zurückgeben, was die deutsche Nation ihnen zuvor gestohlen hat, kann man nicht ernsthaft von erpresserischer Ausbeutung sprechen. Wenn wir in der Vergangenheit Wiedergutmachungszahlungen geleistte haben, haben wir rein gar nichts "wieder gut gemacht" sondern lediglich einen materiellen Ausgleich versucht für die Leiden und Erschwernisse, die die Überlebenden als Folge der Untaten Deutschlands erdulden mußten. Wie viel ist das Leben von dreißig ermordeten Familienmitgliedern wert?
    Wer kann ermessen, was es bedeutet, einziger Überlebender einer Großfamilie zu sein? Wer kann ermessen, was das auch für mentale Veränderungen mit sich bringt, die sich zweifellos auch in der israelischen Politik niederschlagen.


    Wir entdecken und anerkennen gerade an unseren eigenen Soldaten, endlich!, auch die seelischen Verwundungen, die durch extreme Gefahrensituationen verursacht werden können. PTBS ist mitnichten auf Kampfeinsätze beschränkt - wenn die Internierung in einem Vernichtungslager einen nicht traumatisiert, was denn dann?


    Gäbe es den Nahostkonflikt überhaupt, wenn Deutschland nicht Adolf den Verbrannten an die Macht hätte kommen lassen? Ganz gewiß nicht in seiner heutigen Form. Ich habe es zuvor geschrieben und wiederhole es - Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient.
    Hitler war nicht das Problem. Das Problem war eine Gesellschaft, eine Nation, die jemanden wie Hitler an die Macht kommen und dort schalten und walten ließ, egal wie offenkundig verbrecherisch sein Handeln war. Erst durch den Genozidversuch hat Deutshalnd überhaupt die Voraussetzungen geschaffen, durch die der Nahostkonflikt als Nachbeben des zweiten Weltkriegs seine heutige Dimension erreicht hat.


    Es muß mal gut sein, man sollte einen Schlußstrich ziehen?
    Sorry, Geschichte funktioniert so nicht. Wir müssen uns unserer Verantwortung stellen, auch wenn niemand von uns persönliche Schuld auf sich geladen hat. Ich stimme ihr selten zu, aber in diesem Punkt hat die Kanzlerin recht: Das Existenzrecht Israels gehört zur Staatsräson Deutschlands.

    Absolut niemand kann mit der Situation im Nahen Osten zufrieden sein - abgesehen von den Terrororganisationen selbst, die daraus natürlich ihren Einfluß ziehen.


    Daß jeder Tote und Verletzte einer zuviel ist, ist nachgerade eine Binsenweisheit, darüber müssen wir nicht streiten.


    Daß die Solidarität mit den Palästinensern eine hohle Phrase bei den Nachbarstaaten ist, ist auch offenkundig. Man sollte aber vielleicht daran erinnern, daß es die PLO war, die seinerzeit einen Staatsstreich in Jordanien versucht hat, um aus diesem Land ein "Ersatz-Palästina" zu machen. Das kommt im Allgemeinen nicht gut an, insbesondere weil Jordanien mehr Solidarität mit den Palästinensern gezeigt hat als jedes andere Land, und etwa 80% aller Palästinensischen Flüchtlinge aufgenommen hat. Und es ist wiederum bezeichnend, daß die Niederwerfung dieses Putschversuchs der Anlaß für einige Palästinenser war, wiederum eine neue Terrororganisation zu gründen (die Gruppe "Schwarzer September").


    Wenn sich die Palästinenser stattdessen einmal Gandhi zum Vorbild nämen, könnte Israel gar nicht anders, als innerhalb eines Jahrzehnts spätestens einer umfassenden Friedensregelung zuzustimmen. Israel ist nicht so moralisch korrupt, daß sie vor einem vollkommen friedlichen passiven Widerstand die Augen verschließen könnten. Spätestens nach zwei Wahlen wären die Hardliner aus dem Amt und der Weg frei für zielführende Verhandlungen.


    Ist es denn wirklich zuviel von den Israelis verlangt, daß sie als Vorbedingung für ernsthafte Vehandlungen die Anerkennung ihres Existenzrechts fordern?


    Natürlich hat sich Israel wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert, was die vielfachen Überreaktionen auf palästinensische Provokationen angeht. Andererseits ist es hierzulande schwer nachvollziehbar, was es heißt, vom Tag der Staatsgründung mit dem Vernichtungswillen aller umgebenden Länder konfrontiert zu werden und, nachdem man sich zumindest mit dem mächtigsten Feind einigermaßen ausgesöhnt hat (wofür Ägypten ein Jahrzehnt politisch vollkommen isoliert war in der arabischen Welt), von einer jahrzehntelangen Welle terroristischer Gewaltakte überschwemmt zu werden.


    Die Kardinalfehler Israels waren, Siedlungen im Westjordanland zu beginnen und 1982 der Einmarsch in den Libanon. Damit wandelte sich Israel vom reinen Opfer zur Besatzungsmacht. Das werden sie ändern müssen, und es wird ihnen sehr, sehr schwer fallen. Daher ist es natürlich die bequemere Lösung, jeden Anlaß willig aufzugreifen, um den Kampf fortzusetzen.



    Dennoch: Der Schlüssel zum Frieden ist eine Wandlung bei den Palästinensern. Erst wenn sie sich dazu durchringen, Gewalt nicht länger als Instrument zur Durchsetzung ihrer Interessen zu wählen, kann es zu einem Umschwung kommen. Das Kennzeichen dieses Konflikts ist, daß beide Seiten gute Gründe für ihre Haltung haben und daß es nicht ohne Aufgaben von Ansprüchen uf beiden Seiten gehen kann. Die Voraussetzung um das zu erreichen ist aber ein grundlegender Mentalitätswandel. Mein Mitleid mit beiden Seiten hält sich daher in Grenzen.

    ...willst du Ssnake behaupten jeder in GAZA wäre ein Mitglied der HAMAS???


    Nein. Jemand hat eine Frage nach den völkerrechtlichen Rahmenbedingungen gestellt, die habe ich beantwortet. Daß Dir die Antwort nicht gefällt, kann ich nachvollziehen, aber nicht ändern; ich versuche, Fakten von meiner Meinung zu trennen.


    Fakt ist: Die Zahl der durch palästinensische Terroristen entführten oder getöteten deutschen Staatsbürger übersteigt die Zahl der durch Israelis entführten Deutschen beträchtlich - so ca. 200:0 war der Stand nach letzter Zählung.
    Fakt ist: Bekloppte und Fanatiker gibt's auf beiden Seiten.
    Fakt ist: Israel ist die einzige echte Demokratie im nahen Osten.


    Meine Meinung: Israel hätte nach der Ermordung von vier bis fünf Millionen Juden jeden Grund gehabt, Deutschland nach dem Krieg mit Terrorismus zu überziehen. Stattdessen hat man sich für einen langen und steinigen Pfad der Versöhnung mit Deutschland entschieden. Daß wir nach der millionenfachen Enteignung jüdischer Vermögen und der millionenfachen Ermordung ganzer Familienzweige eher in der Bringschuld stehen als die Israelis dürfte wohl offenkundig sein. Daß Deutschland als Staat nicht tatenlos danebenstehen kann während eine millionenfache Übermacht von Arabern versucht, den Holocaust zu vollenden, müßte eigentlich auch allen klar sein, die nicht unter moralischem Zwergwuchs leiden.


    Die Palästinenser haben jahrzehntelang darauf gesetzt, das Weltmitleid durch Verarmung und Verwahrlosung der eigenen Bevölkerung zu gewinnen anstatt sich konstruktiv um eine tragfähige Friedenslösung zu bemühen. Sie haben gleichzeitig Staatsbürger unseres Landes durch terroristische Attentate getötet und traumatisiert, obwohl wir nun wahrlich keine Konfliktpartei sind. Sie hätte mit einem Minimum an Pragmatismus Schulen und eine zumindest rudimentäre Ökonomie aufbauen können, um der eigenen Bevölkerung eine Entwicklungsperspektive zu bieten. Stattdessen hat die Prinzipienreiterei gewonnen und sie haben wieder und wieder alles auf die Karte des bewaffneten Konflikts gesetzt.


    Jedes Volk hat - bei langfristiger Betrachtung - die Regierung, die es verdient. Wenn die Palästinenser es in sechzig Jahren nicht schaffen, eine Führung zu wählen, die das Wohlergehen des eigenen Volkes als oberste Priorität und Maßstab des eigenen Handelns nimmt und daher ernsthaft versucht, zu einer Friedenslösung zu kommen anstatt eine Gelegenheit nach der anderen verstreichen zu lassen, wenn sie die Perpetuierung des Konflikts bevorzugen und ihre Gebärmuttern als "arabische Nuklearwaffe" titulieren, wenn sie Judenhaß schon im Kinderfernsehen fördern - nun, dann werden sie unausweichlich genau den Konflikt bekommen, den sie wollen.


    Selbst Ostdeutschland hat es geschafft, nach 40 Jahren realsozialistischer Hege und Pflege Erich und seine Kamarilla in die Wüste zu schicken. Kein Regime kann sich auf Dauer gegen das eigene Volk halten. Wenn die Palästinenser sich nur zwischen einer Fatah-Bewegung mit dem Motto "Corruptus in Extremis" und einer gewalttätigen Islamistensekte entscheiden will, dann sollen sie diese Frage erst mal lösen - und am Besten beide in die Wüste schicken.
    Es ist einfach intellektuell unredlich, alle Schuld am Nahostkonflikt auf israelischer Seite zu suchen. Es ist schlichtweg nicht vorstellbar, daß alle Aggression ausschließlich von einer Seite ausginge, und die andere Seite ein Opfermonopol hätte. Dieser Konflikt wird erst einschlafen, wenn beide Seiten genug von der Konfrontation haben. Israel als Demokratie, da bin ich mir sicher, wird sich für den Frieden entscheiden, soweit Sicherheit und Freiheit gewährleistet sind. Israel hat den Sinai aufgegeben, Israel hat sich aus Gaza zurückgezogen, Israel wird am Ende auch den Golan zurückgeben und zumindest einen Teil der Siedlungen im Westjordanland aufgeben.
    Voraussetzung für so einen Kurswechsel wird aber ein Mentalitätswandel bei den Palästinensern sein.


    Ob dieser Mentalitätswandel eher durch Nachgiebigkeit oder durch Härte erreicht werden kann, vermag ich nicht zu beurteilen. Es liegt im ureigenen Interesse Israels, diesen Wandel (ohne Selbstaufgabe) zu begünstigen. Ich vermute daher, daß die Bürger Israels eine nachgiebige Regierung wählen würden, wenn sie sich davon einen günstigeren Verlauf des Konflikts versprechen würden. Da sie es nicht tun, ziehe ich es zumindest in Erwägung, daß die kollektive Entscheidung der Menschen vor Ort Faktoren berücksichtigt, die ich übersehe, so daß der Eindruck, den ich aus der Ferne gewinne, vielleicht täuscht.


    Andere kennen keine Zweifel. Die beunruhigen mich am Meisten.

    Weil Kleinvieh auch Mist macht, und wenn jährlich ca. 10 bis 15 Mrd eingespart werden sollen, dann sind 400 Millionen hier oder da eben doch keine Kleinigkeit.


    Die Bundesrepublik hat gegenwärtig ein strukturelles Defizit von wenigstens 75 Milliarden Euro. Addiert man die Haushalte der folgenden Ministerien, kommt man auf etwa 65 Milliarden:

    • Wirtschaft&Technologie: 6,1 Mrd.
    • Familie: 6,5 Mrd.
    • Finanzverwaltung: 10,1 Mrd.
    • Gesundheit: 16,1 Mrd.
    • Verkehr/Bau: 26,3 Mrd.


    Also, wenn man auf diese Ministerien und alle ihnen zugeordneten Leistungen komplett verzichten würde, müßten trotzdem noch 10 Milliarden eingespart werden (und es ist natürlich weder wünschenswert noch durchsetzbar, die Ministerien allesamt komplett abzuschaffen, und mit ihnen die entsprechenden Haushaltstitel). Bildung (10,9 Mrd.) soll ja ausgenommen werden, bleiben noch Verteidigung (31,1 Mrd.), Arbeits- und Sozialministerium (143,2 Mrd.), und sonstiges (30,3 Mrd, z.B. Justizministerium, Kanzleramt, ...)


    Man wird eine Menge heiliger Kühe schlachten müssen, um die 75 Milliarden herunterzufahren. Und dann geben wir immer noch 10 Milliarden pro Jahr zuviel aus, und zahlen weiterhin 39 Milliarden jährlich an Zinsen. Hätte man in den vergangenen 40 Jahren jeweils ausgeglichene Haushalte vorgelegt, könnten wir uns das BmVg allein aus den eingesparten Zinszahlungen leisten und hätten noch 8 Milliarden übrig. Das verdeutlicht, wie sehr uns die Verschuldung den Handlungsspielraum einschränkt.

    Grundsätzliche Frage: befindet sich Israel in einem erklärten Krieg mit den Palästinensischen Autonomiegebieten?


    Leider gibt es auf diese Frage keine eindeutige Antwort. Der Gaza-Streifen gehört wie die anderen Autonomiegebiete nach dem Oslo-Abkommen für die Innenverwaltung der Palästinensischen Autonomiebehörde (="Fatah-Regierung"). Was die Außengrenzen angeht, beansprucht Israel bis zur formalen Gründung eines neuen Staates "Palästina" (oder welchen Namen er auch immer bekommen wird) die Hoheit.
    Israel hat 2005 Truppen und Siedler aus Gaza vollständig abgezogen. Es kam danach zu einem Bürgerkrieg zwischen Hamas und Fatah, den die Hamas gewonnen hat. Damit ist faktisch die Kontrolle über den Gaza-Streifen weder bei Israel noch bei der palästinensischen Autonomiebehörde, sondern bei der Hamas, die von nahezu allen Staaten (ausgenommen den üblichen Verdächtigen wie Iran, Syrien) als Terroristische Vereinigung eingestuft wird. Dies ist auch der Grund, warum Israel, Ägypten und die EU gemeinsam Gaza blockieren.
    Der Angriff der Hamas auf die israelische Zivilbevölkerung mit improvisierter Raketenartillerie und der vorübergehende Einmarsch Israels nach Gaza mit dem Ziel, die militärische Kapazität der Hamas zu zerschlagen, muß wohl als internationaler bewaffneter Konflikt i.S.d. KVR betrachtet werden. Man könnte nun argumentieren, daß die Bodenoffensive von Israel abgebrochen wurde, aber im Grunde nur ein unausgesprochener Waffenstillstand herrscht.


    Es ist natürlich kein erklärter Kriegszustand im klassischen Sinne, weil die Hamas als Terrororganisation einzuordnen ist und keine Staatlichkeit im engeren Sinne besitzt; der Krieg kann ja formal nur einem Staat erklärt werden. Der bewaffnete Konflikt mit der Hamas fällt eher in das Gebiet "Kampf gegen terroristische Organisationen" (freilich sieht sich die Hamas eher als Organisation von Freiheitskämpfern).


    Folgt man der israelischen Argumentation, dann haben sie das Recht, den Warenverkehr von und nach Gaza zu reglementieren - einerseits, weil sie den Hoheitsanspruch auf das Gebiet haben solange es zu keiner abschließenden Friedensregelung gekommen ist, andererseits abgeleitet aus dem Recht auf Selbstverteidigung, soweit es das "Herausfiltern" von militärisch nutzbarem Nachschub angeht (wobei dies naturgemäß von Israel ziemlich weit ausgelegt wird ... Düngemittel beispielsweise, gemischt mit Dieselkraftstoff, ergibt einen sehr potenten Sprengstoff ("ANFO" ist im Bergbau der kommerziell eingesetzte Sprengstoff schlechthin, wenn auch in leicht veränderter Mixtur)).

    Naja mal sehn vieleicht kann sich die Bw bald mehr leisten, ...


    Kaum. Im nächsten Jahr sollen 600 Millionen eingespart werden, 2012 und 2013 dann jeweils 1,4 Milliarden, 2014 dann weitere 1,1 Milliarden - insgesamt also über 10% Kürzung des Gesamtetats, real also eher 15%.


    400 Millionen decken nur 2/3 des ersten Jahrs ab, danach geht's dann wirklich ans Eingemachte. Vollständiger Rückzug vom Balkan, Einstellung Unifil, vielleicht auch Atalanta, vermutliche Einleitung des Abzugs aus Afghanistan, Ausstieg aus MEADS, Reduktionen beim Puma, A400M, Tiger und NH90, jede Menge Standortzusammenlegungen - Minimum.

    Sorry, aber der gute Mann geht in 7 Jahren 5 (Fünf) mal für 4, bzw. 6 Monate in den Einsatz??


    Hallo, wenn ich das meinem Arbeitgeber vorschlage zückt der meine Personalakte.


    Nun, das ist vielleicht einer der Unterschiede zwischen privaten und öffentlichen Arbeitgebern. Daraus läßt sich nun nicht ableiten, daß sich der gute Mann in den Urlaub begibt, wenn er eine Wehrübung nach der anderen in Afghanistan schiebt. Und ich habe auch keinen Zweifel, daß der Mann vor Ort bessere Arbeit leistet als ein anderer von Deutschland aus. Auf der einen Seite beschweren wir uns, wenn die Wehrverwaltung und andere realitätsferne Regelungen durchsetzen wollen (Stichworte wie "Mülltrennung" oder "Abgasuntersuchung" kommen mir da in den Sinn), aber wenn einer tatsächlich vor Ort ist und deswegen ein besseres Verständnis für die Notwendigkeit bestimmter Ausgaben entwickelt, ist es plötzlich ein bezahlter Urlaub auf Kosten der Allgemeinheit.
    Sorry Ulf, das ist Blödsinn.


    Jetzt kann man sagen, was brauchen wir überhaupt Kaufleute im Einsatzgebiet, wir sollten mehr Kämpfer hinschicken. Du weiß aber selbst, daß in jeder modernen Armee neun Mann in den (vermeintlich) rückwärtigen Diensten arbeiten, um den zehnten Mann Kampftruppe so zu versorgen, daß er seinem Auftrag nachkommen kann. Die Alternative wäre, was die Amis praktizieren - das Auslagern aller möglichen "Nicht-Kampfaufgaben" an private Dienstleister, damit man die Kontingentobergrenze nicht überschreitet und dennoch möglichst viel Zähne und möglichst wenig Rattenschwanz in den Einsatz wirft.
    Billiger wird das ganz gewiß nicht, und ob es ein robustes System ist, will ich auch mal dahingestellt sein lassen (finden die Dienstleister genügend Leute, um sie in Kriegsgebiete zu schicken? Was ist mit deren sanitätsdienstlicher Versorgung und Eigensicherung? Was ist mit der eigentlichen Qualität der Dienstleistung?)


    Eine Armee mit großen Geldmitteln und ohne Überwachung der Mittelverwendung in den Einsatz zu schicken, ist Irrsinn. Das führt nur zu Korruption und Kriminalität innerhalb der Armee (wiederum sei als warnendes Beispiel die USA genannt, speziell die Einsatzgebiete "Vietnam" und "Irak"). Zu behaupten, daß könne uns nicht passieren, ist blauäugig. Man muß nur einen Blick in die Bauwirtschaft werfen (oder zur Bahn, oder in die Rüstungswirtschaft) um zu ahnen, wie verbreitet die Neigung zur Korruption auch hierzulande ist.


    Du kannst natürlich die Sinnhaftigkeit von Regierungsamtsräten generell infrage stellen - und ob so ein Mann hierzulande wirklich gebraucht wird, wenn er doch ein Drittel seiner Zeit durchaus abwesend sein kann, ohne daß der Laden hierzulande zusammenbricht. Aber ich finde es unfair, einem Mann, der überdurchschnittlichen Einsatzwillen zeigt, pauschal Parasitentum zu unterstellen.

    Die Frage die sich mir dazu noch stellt wo war der UNFIL Flottenverband der dort unten durch das Mittelmeer kreuzt ???


    Der hat ein Mandat für die libanesische Küste, und zwar ausschließlich.


    Im Übrigen scheinen die Seerechtskonventionen durchaus zu erlauben, Schiffe in neutralen Gewässern zu durchsuchen, sofern gewisse Voraussetzungen gegeben sind; in freier Übersetzung des San Remo-Abkommens über das Kriegsvölkerrecht zur See:


    Die Israelis sind zunächst mit Paintball-Gewehren (!) an Bord gegangen und haben erst nachdem sie mit Messern, Eisenstangen, und Schußwaffen angegriffen wurden, das Feuer mit scharfer Munition eröffnet; sieben Verletzte und ein schwerverletzter israelischer Soldat sprechen auch nicht gerade für Einsatzregeln, nach denen zuerst zu schießen und dann erst zu fragen sei.


    Dem Konvoi wurden in den vergangenen Tagen mehrfach und überdeutlich untersagt, Gaza anzulaufen. Es wurde das Angebot unterbreitet, die Ladung in Aschdod zu löschen und dann nach Abschluß der Durchsuchung auf dem Landweg nach Gaza zu bringen.


    Aus meiner Sicht ist damit ziemlich deutlich, wer für die Eskalation die hauptsächliche Verantwortung trägt. Man kann sicher diskutieren, ob nicht auch andere Vorgehensweisen denkbar und womöglich erfolgversprechender gewesen wären. So wie ich das sehe, sind die Israelis vom Angriff der Friedensfreunde überrascht worden (wobei man sich schon fragen muß, wie unterbelichtet diese Handelsschiffer gewesen sein müssen, um mit einem Messer zu einer Schießerei zu gehen; waren wohl alles Sizilianer...)

    Natürlich wäre das grundsätzlich möglich... aber 99,995% aller Dateien werden niemals benötigt, und im Grunde muß der Benutzer ja bloß kurz die Datei sichern bzw. umbenennen, bevor er ein neues Spiel startet. Das ist ja nicht zuviel verlangt. Demgegenüber braucht die Programmänderung Programmierzeit, die dann nicht für andere Aufgaben verwendet werden kann. In der Abwägung komme ich zum Schluß, daß es besser ist, diesen Teil der Arbeit an Euch zu delegieren.

    Also, es wäre gut, wenn jemand die Dateien sammeln und mir dann in einem Rutsch zuschicken könnte. Ich vermute, in diesem konkreten Fall ist es zu spät; der Hinweis war mehr für künftige Großereignisse gedacht.

    Ich hoffe diesmal gibt es eine richtige Analyse des Problems.


    Wir würden dabei gerne helfen, benötigen aber in solchen Fällen die debuglog.txt-Dateien derjenigen Clients, die herausgeflogen sind, einige von denen, die dringeblieben sind, und die des Hosts; diese Dateien bitte in getrennte ZIP/RAR-Dateien packen, damit man sehen kann, was von wem kommt.


    Wichtig: Die debuglog.txt-Dateien werden überschrieben, sobald man das nächste Szenario startet. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, die Beweissicherung unmittelbar im Anschluß an den Zwischenfall zu beginnen, sonst kommen wir einem eventuellen Softwarefehler nicht auf die Spur und müssen uns stattdessen mit Verschwörungstheorien behelfen. Die sind zwar amüsant, helfen aber nicht weiter.



    Die Datei findet sich unter ..\Eigene Dokumente\eSim Games\Steel Beasts\debugLog.txt

    Sehr schön ... und im Betrieb natürlich auch unwahrscheinlich teuer. Aber wenn es um Orts- und Häuserkampf geht, führt kein Weg am Live-Training vorbei.

    Um nach Asgaard zu gelangen, muß man über die Regenbogenbrücke Bifröst wandern. Einer der größeren Räume von Asgaard ist Walhall, wo sich alle Krieger nach ihrem Tod versammeln.


    ...


    Das sagt schon einiges.

    Bilder habe ich keine gemacht (andere schon), aber es kommt irgendwann ein Video. :)


    Ja, der Bote hat mich erreicht.