Selberbauen hat in den 1990ern einen echten Mehrwert gebracht, weil man die Komponenten besser abstimmen konnte und dabei auch noch deutlich gespart hat. Aber seit ca. 2005 oder so habe ich darauf komplett verzichtet; es wurde eher teurer, bei Alternate und ähnlichen Läden die Einzelteile zu bestellen, aber nicht besser.
Bei den Grafikkarten würde ich auch der Frage der Treiberqualität Aufmerksamkeit widmen. Von der schieren Leistung her ist AMD sehr gut aufgestellt, aber deren Treiber haben nach wie vor einen schlechteren Ruf als die von NVidia. Ich habe in letzter Zeit aber keine persönlichen Erfahrungen gesammelt, daher sollte ich in diesem Punkt keine Empfehlung aussprechen. Unter 4GByte Video-RAM würde ich nicht empfehlen, aber mehr als 8GByte muß es auch nicht sein.
Bei NVidia würde ich eher zu Karten greifen, die auf "70" enden statt auf "50" oder gar "30"; die 80er steigen im Preis meist deutlich an; natürlich leisten sie auch mehr, aber das "Leistung:Preis"-Verhältnis läßt erkennbar nach. Die "60er"-Karten sind leider in so einer Grauzone, die sie mal so, mal anders ausfallen läßt. Steel Beasts 4.1 profitiert noch nicht so richtig von ihnen im Vergleich zu 4.0, in anderen Spielen funktionieren sie wohl recht gut.
Weiter empfehle ich, einen Prozessor mit "TDP" unter 70 Watt zu wählen (Thermal Design Power ist das Maß für die durchschnittliche Leistungsaufnahme (=Stromverbrauch (=Abwärme))). Diese Wärmemenge ist noch gut mit Luftkühlung wegzubekommen, ohne daß die Lüfter laut werden müssen.
Ansonsten würde ich eine mittelgroße SSD als Primärfestplatte empfehlen (500GByte ... 1 TByte), darüber wird's teuer, und noch eine konventionelle aber schnelle Festplatte (2...5 TByte) für alles, was viel Speicher frißt. Auf C: installierst Du dann alles, was Du möglichst schnell starten möchtest, auf D: kommt alles, was viel Platz frißt.
Das alles ist für ein 1500 EUR-Budget wohl gerade noch zu machen - als Desktop-Rechner. Ein Notebook vergleichbarer Leistung käme wohl eher auf den doppelten Preis, da würde man also deutliche Leistungsabstriche machen müssen.
Da Du vermutlich den PC von einem Händler nehmen wirst, stellt sich die Frage, welche Angebote Du vergleichst. Manche haben ja einen Online-Konfigurator, da kannst Du Dir die Komponenten besser nach Wunsch zusammenstellen, wirst im Allgemeinen dann aber kein Sonderangebot bekommen.
Vergleicht man vorkonfigurierte Angebote, muß man das Kleingedruckte gut studieren und auch einordnen können. Seiten wir http://www.Tomshardware.com können dabei sehr hilfreich sein (wer weiß denn schon, ob eine AMD-Grafikkarte mit RX570 schneller oder langsamer ist als eine 1060Ti). Gerne setzen die Werber nämlich auf zwei, drei zugkräftige Werbeaussagen ("16 Kerne! 32 GByte RAM! 16 Terabyte Festplatte! Nur solange der Vorrat reicht!"), müssen dann aber doofe Kompromisse bei den anderen Komponenten eingehen (z.B. eine 1030er-NVidia-Grafikkarte). Gut abgestimmte Rechner können auf den ersten Blick weniger attraktiv aussehen.