Das läge heute an:
Seit dem frühen Morgen greifen Briten und Kanadier bei starkem Schneetreiben erneut an. Der deutsche Widerstand in Düffelward, Rindern und Wardhausen wird niedergekämpft. Am Abend stehen die Alliierten im Norden von Kleve am Westufer des Spoykanals. Langsam, aber stetig dringen immer mehr britische Einheiten in die südlichen Außenbezirke von Kleve ein. Am Abend ist die Stadt praktisch in britischer Hand, erobert von der 15. Schottischen Division und der 43. Wessex Division. Nach Einbruch der Dunkelheit kommt es irrtümlicherweise wieder zu einem kurzen Feuergefecht zwischen britischen Einheiten. Materborn wird von den deutschen Verteidigern erst aufgegeben, nachdem es bei den Kämpfen praktisch dem Erdboden gleichgemacht worden ist. Immer wieder kann der deutsche Widerstand erst gebrochen werden, nachdem mit Geschützen und Panzern ganze Straßenzüge zerschossen wurden. Um jede Straßenkreuzung wird erbittert gekämpft. Bei heftigsten Hagelschauern haben die Briten gegen 2:00 Uhr nachts die damalige Ostgrenze des Reichswaldes an der Straße Kleve-Goch erreicht. Der Nahkampf um Hau dauert die ganze Nacht. Die Straße Kleve-Uedem an der Kermisdahl ist von tiefen Kratern schwer beschädigt, das angrenzende Gebiet ist mit einer Unzahl von Minen übersät. Bedburg-Hau fällt erst nach hartem Kampf. 50 tote Deutsche und ebenso viele Kriegsgefangene sind der Preis. In dem Bemühen, den Nordosten des Reichswaldes voll zu kontrollieren, verliert die vom Stoppelberg aus in Richtung Osten auf den Dammscher Hof vorstoßende 53. Welsh Division über 40 Mann aus dem 2. Monmouthshire Regiment. Sie treffen auf den erbitterten Widerstand des Fallschirmjägerregiments 16, das bei den Kämpfen um den Reichswald fast vollständig aufgerieben wird. Diese verlustreichen Kämpfe müssen überwiegend auf dem Gebiet des heutigen Ortes Reichswalde stattgefunden haben. Weiter südlich dringen britische Verbände bis zum späten Nachmittag unter erheblichen Verlusten über Am Klosterhuf, also über das Gebiet des heutigen Nierswalde, bis an die Straße Kleve-Asperden, die damalige Reichsstraße 9 (heute die Bundesstraße 9), vor. Ein deutscher Gegenangriff mit Panzern bleibt ohne Erfolg. Mit heftigster Artillerieunterstützung und unter Einsatz von Flammenwerferpanzern gelingt es den Briten gegen 19:00 Uhr, nach über dreistündigem Kampf, die schwerbefestigten deutschen Stellungen in der Nähe von Grunewald einzunehmen. Sie kämpfen sich bis zur Niers vor. 200 deutsche Soldaten gehen in Kriegsgefangenschaft. Nach dem endgültigen Fall von Gennep setzen die Briten dort über die Niers über. Der britische Kriegsbericht spricht nunmehr von 4.000 kriegsgefangenen Deutsche