Wie geht das mit dem GAS?

  • Hallo an alle,


    ich habe gestern Abend mal das Gunnary Tutorial durchgespielt, wo mal als Richtschütze sich des GAS bedienen soll.


    Wie geht das denn richtig. Ich ziele auf das Ziel, Laser es an. Dann muss ich den Vorhalt und die Superelevation selber angeben. Wenn ich aber mit "Shift+Up/Down" den Markierer verändere, hat das, zumindest für mein Verständniss, keine Auswirkung auf die Flugentfernung des Geschosses. Wie mache ich das richtig? Gibt es dazu vielleicht ein ToDO?


    Desweiteren habe ich davor das Tutorial durchgespielt in dem mein Lasermesssystem ausgefallen ist und ich die Entfernung selber eingeben muss. Hmm gibt es da einen Trick? Ich habe zwar auf Manuell umgestellt und kann über das Drehrad die Entfernung verändern, aber gibt es da einen Anhaltspunkt? Oder muss ich die Entfernung schätzen?


    Vielen Dank schonmal

  • Wenn Du mit dem TZF arbeitest (=GAS in Englisch), ist der Laser nicht sinnvoll einsetzbar, weil der Strahlengang ja durchs HZF (=GPS in Englisch) führt und insoweit Du im TZF har nicht genau sehen kannst, was Du anlaserst!
    Also: TZF - Nix Laser.


    Du mußt die Entfernung nach der MKS-Strichformel schätzen; dazu mußt Du natürlich die Zielbreite oder Höhe, und dazu noch die Strichmarken im TZF kennen. Beispiel: T-72 in offener Stellung, 1,5 Strich hoch. Da der T-72 etwa 2,20m hoch ist: 2,2:1,5 ist ungefähr 2,1 durch drei mal zwei, also 1400m (das genaue Ergebnis wäre 1467m gewesen).


    Je nach geladener Munitionssort stellst Du nun mit Shift+Pfeiltaste den Entfernungsaufsatz ein. Dann richtest Du das Fadenkreuz auf Zielmitte - Bumm - Treffer.






    ...Gut, bei 1450m Entfernung schießt die erfahrene Besatzung mit Kampfvisier, aber es ging ja ums Prinzip, wie mit dem TZF zu verfahren ist.

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    eMails integrieren sich viel besser in meinen Arbeitsablauf, oder schreibt's gleich ins Forum, OK?

  • Hallo Ssnake,


    danke für die Antwort


    Frage zu deiner Ausführung:
    Also verfahre ich (als Anfänger) so, das ich mit dem Fadenkreuz auf mein Ziel fahre und anhand der Beschreibung erkennen kann, wie hoch und breit mein Ziel ist. Dann benutze ich die Formel aus dem Handbuch die da heißt Enfernung = WahreGrößeZiel in M / Strich * 1000


    Der Entfernungsaufsatz, die Zahlen bei MZ oder KE sind immer mal 10 zu nehmen, nehmen ich an!


    Wie ist das mit dem Vorhalt? Wie kann man den berechnen?


    Vielen Dank

  • Beispiel: T-72 in offener Stellung, 1,5 Strich hoch. Da der T-72 etwa 2,20m hoch ist: 2,2:1,5 ist ungefähr 2,1 durch drei mal zwei, also 1400m


    Ok ich geb ja zu das ich ne Mathe-schwäche hab, aber den Rechenweg kann ich nicht nachvollziehen, obwohl das Ergebnis stimmt.



    In Stress-Situationen kann man sich aber besser an Merksätze erinnern.


    Pantherfibel Stand 1944:
    Nimm die Meter teil sie durch die Stricher; dies mal 1000 und du mißt sicher.

  • 1,5 Strich sind drei halbe Strich - einverstanden?
    2,2 ist durch drei nicht glatt teilbar, aber 21:3=7 (2,1:3=0,7) x 2 = 1,4 x 1000 = 1400m - als Näherungswert recht brauchbar.


    Natürlich rechnet jeder anders, und viele Rechenwege führen am Ende zum richtigen Ergebnis. Aber grundsätzlich besteht ja immer das Problem, daß man häufig "krumme" Werte durch einander teilen soll. Ich neige dann dazu, in solchen Fällen mit Näherungswerten zu arbeiten, die einigermaßen glatt teilbar sind.


    Da man Strich i.A. höchstens auf Viertel genau abliest (Ziele stehen ja auch selten genau senkrecht zur Blickrichtung, können also im Dunst breiter erscheinen als sie eigentlich sind), bietet sich häufig an, mit dem Kehrwert zu arbeiten - 1,25 = 5/4, 3,75 = 15/4, usw. Ich meine, wer rechnet so eben mal im Kopf schon aus, was 8,9m : 3,75 Strich x 1.000 sind?


    Andererseits, die Näherung: 9 x 4 : 15 x 1.000 = 36 : 15 x 1.000 = 2 1/3 x 1.000 = 2.330m für den querstehenden Panzer.
    2.373m wäre das genaue Ergebnis gewesen - also, diese 40m sind schon locker in der Meßungenauigkeit drin, wie die kurze Überlegung zeigt: Wenn die wahre Zielbreite statt 3,75 nur 3,70 Strich wäre, dann ist die Entfernung 2.405m; bei 3,8 Strich wäre sie 2.342m; das MKS-Verfahren hat also schon bei mittlerer Entfernung und günstigen Bedingungen (querstehender Panzer) eine Meßungenauigkeit von wenigstens +/-30m - wie sieht das erst aus, wenn man in trübem Dunst bei Gegenlicht einen mit Buschwerk getarnten Panzerturm auf 2.500m vor sich hat, da kommen schnell abenteuerliche Schätzwerte zustande.

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Ssnake ()

  • Haha: Zielbreite in Meter mal 1000 durch Strich ist die richtige Entfernung für Dich (Tigerfibel 1943)



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    Leopard 1 bei der deutschen Panzertruppe

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  • Nee, denn lass uns lieber mit dem Treffbereich von KE (DM 53) in der Durchgangsebene anfangen, oder der, im Rechner, nicht berücksichtigten Höhenverschlepppung :D



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  • Was hat mir diese Disskusion die letzten 3 Jahre gefehlt :p


    Dann bitte ich darum die technische Umsetzung kurz darzustellen.


    Sprich woher weiß mein FeuerLeitRechner, dass sich der Panzer in der "Bergabfahrt" befindet?



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  • Na klar, sonst würde ja auch der Vorhalt nicht funktionieren.


    Dadurch lässt sich aber die Höhenverschleppung nicht ausgleichen, da diese nur bei Bergab(auf)fahrten auftritt. Der Höhenresolver müsste erkennen, dass sich der Panzer auch Bergab bewegt, das kann er aber nicht.


    Oder ?? :D



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  • Nein, dabei ist keine Verschleppung zu erwarten. Diese resultiert ja nur aus der Eigenbewegung des schießenden Fahrzeugs.


    Damit hast Du aber eigentlich den Kern der Frage gefunden.


    Wie soll der Höhenresolver den Unterschied zwischen waagerechter Bewegung des eigenen Panzers und einem erhöhten Ziel und einer Bergabfahrt des schießenden Panzers und einem erhöhtem Ziel erkennen?



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  • Die ganze Problematik ist ja erst beim Schießen in einem südlichen Land aufgefallen. Da wurde nämlich bergauf geschossen.
    Der FLR transformiert alle Koordinaten so, als würden sich Ziel und Panzer in einer Ebene befinden. Das führt ja schon bei stehendem Panzer und überhöhtem Ziel zu abweichungen (Höhenwinkelausgleich).
    Deswegen wurde der FLR erstmals modifiziert und auch die Verschleppung durch die eigene Bewegung mitberücksichtigt.
    Das kann aber nur auf basis des Höhenrichtsignals passieren, da wie Du schon sagtest, der FLR nicht weiß ob berauf oder bergab gefahren wird.
    Bei KE fällt das natürlich alles weniger ins Gewicht als für MZ oder gar HE

  • Das Problem hatten wir damals auch, deshalb tauchte diese Fragestellung auf.


    Aber wir haben ja Noch Ssnake.... :cool:


    Ansonsten sind wi bei Thema 2.



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  • Aber wir haben ja Noch Ssnake.... :cool:


    Ihr braucht mich nicht, ihr habt ja Dich. :)
    Du hast natürlich völlig recht, Höhenverschleppung kann keiner der Leos ausgleichen, weil es keinen Sensor dafür gibt. Was ich meinte war, daß Pz87 und Leo 2A6 HEL dynamischen Vorhalt auch in der vertikalen Achse bieten - aber das ist natürlich etwas anderes als Höhenverschleppung.
    Ich hätte natürlich schon von Anfang an davon ausgehen sollen, daß Du Dich präzise ausdrückst, dann hätten wir uns diese Abschweifung sparen können. Aber immerhin haben wir etwas gelernt, hoffe ich. :)

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