Tja, was sollen die Ministerialen denn machen, wenn das Parlament im Haushaltsentwurf nicht mehr Geld für die Bundeswehr bereitstellt und zugleich Uboote und Korvetten und neue Jagdflugzeuge bezahlt werden sollen. Also strecken, schieben streichen. Natürlich haben ALLE Beteiligten schon bei Abschluß des Vertrags gewußt, daß das PALRS schnellstmöglich und nach Möglichkeit schon vor dem großen Roll-out nachgerüstet werden soll, und daß das teurer kommen würde als es von vornherein zu integrieren, aber die haushaltsrechtlichen Rahmenbedingungen sind nun mal so, wie die Primaten im Bundestag das eben in ihrer unendlichen Weisheit beschließen.
Also tun die Projektmanager das ihnen Mögliche, den vom Parlament abgesteckten Slalomkurs möglichst unfallfrei 'runterzufahren. Ist das jetzt ministerialer Bürokratie-Unsinn oder eine geschickte Anpassungsleistung an Rahmenbedingungen, die von Verwaltung und Industrie nicht beeinflußbar sind? Sind die durch den Slalomkurs verursachten Kostensteigerungen dann Ausdruck der Übervorteilung des Steuerzahlers durch die Industrie, oder vielleicht einfach nur der Preis, den man zu entrichten hat, wenn man eine parlamentarische Demokratie mit Zwang zur Kompromißfindung hat. Diese Bewertung liegt bei jedem einzelnen (und wird wohl auch von Fall zu Fall zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen).
68 Millionen erscheinen mir jedenfalls nicht grotesk überteuert, und wie es ausschaut, müssen unsere Grenadiere wenigstens nicht noch jahrelang ohne Raketensystem herumfahren. Das ist doch schon mal was. Und Spike scheint mir auch technisch eine gute Wahl zu sein.